Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

McLaren in Belgien: Schon mit Teilen für 2021

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz im McLaren

Carlos Sainz im McLaren

​McLaren-Teamchef Andreas Seidl behält den Fuss auf dem Gaspedal in Sachen Entwicklung: Der Spanier Carlos Sainz rückte im Training zum Belgien-GP mit einem Boden fürs 2021er Fahrzeug aus!

Testfahrten sind während der laufenden Saison nicht gestattet. Also müssen Neuentwicklungen an den GP-Wochenenden ausgelotet werden. Und die 2020er Rennwagen werden – um in der Coronakrise Geld zu sparen – zwar auch 2021 verwendet, aber aerodynamischer Feinschliff ist dennoch erlaubt.

Vor diesem Hintergrund sollte es uns wenig wundern, wie McLaren-Teamchef Andreas Seidl und seine Fachleute voll den Fuss auf dem Entwicklungs-Gaspedal haben – und zwar bereits fürs nächstjährige Auto! Im freien Training zum Grossen Preis von Belgien war am Wagen von Carlos Sainz ein Boden zu sehen, wie er für die kommende Saison vorgeschrieben ist.

Die Regelhüter des Autoverbands FIA haben entschieden: Da die Rennställe ständig weiter Fortschritte machen in Sachen Abtrieb, wir aber auch 2021 die gleichen Reifen wie seit Anfang 2019 verwenden werden, sind Einschränkungen am Unterboden unumgänglich. Um genau zu sein, wird ein spitzwinkeliges Dreieck ausgeschnitten, beginnend ungefähr auf Höhe des Fahrersitzes, bis vor die Hinterachse. Auf diese Weise geht Abtrieb verloren in der wichtigen Region um das Hinterrad.

Hier werden derzeit mit aufwändigen Schlitzen und Luftleit-Elementen gezielt Luftwirbel erzeugt, um durch die Hinterräder verursachten Turbulenzen entgegenzuwirken. Wer diese Aufgabe gut löst, wird durch eine nachhaltigere Wirkung des Diffusors belohnt (dem aufsteigenden Ende des Bodens) und somit durch mehr Abtrieb.

McLaren wollte mit dem Test herausfinden, wie sich weniger Abtrieb für den Fahrer anfühlt, und welche auf der Rennstrecke messbaren Unterschiede entstehen. Die Änderung am Boden verändert die Fahrzeugbalance; was wie ein kleiner Schnitt klingt, ist eine erhebliche Umstellung. Wer nicht nachjustiert, wird sich mit einem Wagen herumärgern, der an der Vorderachse zu viel Anpressdruck erzeugt. Das ist schön für knackiges Einlenken, aber Gift für die Hinterachse – ein solches Auto wird übersteuern.

Formel-1-Techniker glauben: Die Autos des kommenden Jahres werden wegen dieser Änderung nicht an den Speed der 2020er Renner herankommen. Der Abtriebsverlust liegt bei rund zehn Prozent.

2. Training, Belgien

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:43,744 min
2. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +0,048 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,096
4. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,390
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +0,393
6. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +0,418
7. Lando Norris (GB), McLaren, +0,424
8. Esteban Ocon (F), Renault, +0,464
9. Carlos Sainz (E), McLaren, +0,730
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +0,856
11. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +0,934
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,082
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1,117
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,152
15. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,696
16. George Russell (GB), Williams, +1,719
17. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,939
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,030
19. Romain Grosjean (F), Haas, +2,090
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, +2,498

1. Training, Belgien

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:44,493 min
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,069 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,081
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +0,136
5. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +0,375
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,556
7. Esteban Ocon (F), Renault, +0,606
8. Carlos Sainz (E), McLaren, +0,729
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +0,732
10. Lando Norris (GB), McLaren, +0,781
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +0,954
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,010
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,211
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,266
15. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,686
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1,995
17. George Russell (GB), Williams, +2,077
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, keine Zeit
19. Romain Grosjean (F), Haas, keine Zeit
20. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, keine Zeit

WM-Stand Fahrer nach 6 von 17 Rennen

1. Hamilton 132 Punkte
2. Verstappen 95
3. Bottas 89
4. Leclerc 45
5. Stroll 40
6. Albon 40
7. Norris 39
8. Pérez 32
9. Sainz 23
10. Ricciardo 20
11. Vettel 16
12. Ocon 16
13. Gasly 14
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 221
2. Red Bull Racing 135
3. Racing Point 63 (78)*
4. McLaren 62
5. Ferrari 61
6. Renault 36
7. AlphaTauri 16
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 22.12., 15:50, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 16:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 17:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 18:15, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 19:13, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • So. 22.12., 20:30, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 20:55, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 21:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 21:20, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212054515 | 9