Daniel Ricciardo, Renault: Reifen-Chaos, keine Strafe
Daniel Ricciardo beim Pirelli-Test
Die Formel-1-Fahrer haben in der ersten halben Stunde des zweiten freien Trainings Reifen für 2021 getestet. Serienausrüster Pirelli brachte 2021er Experimentalreifen mit, bis 1. November müssen die Mailänder beim Autosport-Weltverband FIA hinterlegen, wie genau ihre Walzen für die Saison 2021 aufgebaut sind.
Pirelli-Rennchef Mario Isola: «Wir wollen ein noch robusteres Produkt auf die Bahn bringen, welches mit weniger Reifendruck gefahren werden kann. Änderungen am Unterboden der Rennwagen werden den Abtrieb der Autos zu Beginn der Saison 2021 um rund zehn Prozent verringern. Wir glauben: Wenn die Rennwagen weniger ‚downforce’ aufbauen und wir gleichzeitig eine Konstruktion haben, welche es erlaubt, mit weniger Druck zu fahren, dann sollte die Überhitzungsneigung verringert werden – und das erlaubt besseren Sport.»
Jedes Team erhielt für die erwähnten 30 Minuten drei Reifensätze, insgesamt hatte Pirelli zehn verschiedene Konstruktions- und Mischungsvarianten dabei. Ein Fahrer sollte mit seinem Satz einen Dauerlauf machen. Der Teamgefährte sollte Basiseindrücke mit einem Satz sammeln, sich dann eine Weiterentwicklung geben lassen und später mit den Pirelli-Technikern über den Vergleich sprechen.
Der Test geschah blind, die 2021er Reifen waren alle unmarkiert. Fahrer und Ingenieure wussten nicht, welches Produkt genau sie am Wagen haben. Die Mechaniker offenbar auch nicht, denn bei Renault kam es zu einem kuriosen Fehler – der Wagen von Ricciardo wurde mit drei Reifen einer bestimmten Spezifikation auf die Bahn geschickt, der vierte Reifen (links vorne) stammt von einer anderen. Der Australier war einer jener Fahrer, welche mit zwei Sätzen fuhren.
Innerhalb des Kontrollsystems der FIA-Regelhüter fiel die Verwechslung auf. Während es sich um einen Regelverstoss handelt, kamen Daniel und Renault straffrei weg, weil sie durch dieses Vorgehen keinen Wettbewerbsvorteil erlangten.
Pirelli-Rennchef Mario Isola ärgert sich: «So nützt das natürlich nichts. Die Ergebnisse von Renault müssen wir bei unserer Analyse ignorieren.»
Daniel Ricciardo erreichte im zweiten freien Training nur den 13. Rang. «Ein enttäuschender Tag, wir sind nie richtig in Gang gekommen.» Der Drittplatzierte des Eifel-GP versank in einer Mischung aus Balanceproblemen, mangelhafter Reifennutzung (über die Verwechslung hinaus), Trainingsunterbrechungen und Verkehr. Er findet: «Am Samstag wird es ein wenig Glückssache sein, wer seine Reifen ideal aufwärmt und dann eine freie Runde hat.»
2. Training, Portimão
1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:17,940 min
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,595 sec
3. Lando Norris (GB), McLaren, +0,803
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,898
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,173
6. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,235
7. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,238
8. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,368
9. Esteban Ocon (F), Renault, +1,556
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,703
11. George Russell (GB), Williams, +1,881
12. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,961
13. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +2,047
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,525
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +2,550
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +2,740
17. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +2,789
18. Romain Grosjean (F), Haas, +2,927
19. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +3,043
20. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +3,456
1. Training, Portimão
1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:18,410 min
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,339 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,781
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,899
5. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,955
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,031
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,497
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,544
8. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1,648
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,714
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,790
11. Lando Norris (GB), McLaren, +1,797
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,868
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +2,436
15. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +2,544
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,599
17. Romain Grosjean (F), Haas, +2,759
18. George Russell (GB), Williams, +2,964
19. Esteban Ocon (F), Renault, +3,263
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3,644
WM-Stand nach 11 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0