Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Daniel Ricciardo (10.): «Es fehlte nur eine Minute»

Von Agnes Carlier
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo schaffte es im Abschlusstraining in Portimão zwar ins Q3, konnte nach seinem Abflug im Q2 aber nicht mehr daran teilnehmen. Am Ende reichte die Zeit nicht – wenn auch nur knapp, wie er erklärt.

Daniel Ricciardo qualifizierte sich im Abschlusstraining auf dem Autódromo Internacional do Algarve als Zehnter und somit Letzter für den Kampf um die Top-10-Startpositionen. Doch noch vor der Rückkehr an die Renault-Box zirkelte er in der elften Kurve von der Piste und bretterte rückwärts durchs Kies. 

Sein Dienstwagen schlug zwar nur sanft an und er konnte aus eigener Kraft an die Box zurückkehren, trotzdem waren Reparaturarbeiten am Heck nötig – und diese dauerten etwas zu lange, um den 31-jährigen Australier für die entscheidende Zeitenjagd noch einmal auf die Strecke zu schicken.

«Ich weiss nicht, die Autos sind ziemlich empfindlich und ich musste einige Autos überholen, die nicht auf der Ideallinie unterwegs waren. Und dann spielt natürlich auch der Wind beim Lenken und Bremsen eine grosse Rolle», schilderte der Renault-Werkspilot im Sky Sports F1-Interview. «Es fühlte sich an, als wäre das Heck plötzlich ausgebrochen, aber ich werde mir die Aufnahmen noch einmal anschauen, um zu sehen, ob es etwas gab, womit ich den Abflug ausgelöst habe.»

«Natürlich ist es schade, denn als ich die Kontrolle verlor, dachte ich mir: 'Okay, ich werde einen Dreher hinlegen und danach einfach weiterfahren. Doch ich rutschte immer weiter, bis ich die Streckenbegrenzung traf und mir dabei den Heckflügel beschädigte», fügte Ricciardo seufzend an.

«Das Team hätte es trotzdem fast geschafft, mich rechtzeitig für eine Q3-Runde wieder auf die Strecke zu schicken. Es fehlte nur eine Minute, und ich hätte wieder ausrücken können. Das ist natürlich sehr schade, denn ich konnte im Rückspiegel beobachten, wie sehr sich die Jungs ins Zeug legten. Das war natürlich eine Enttäuschung für sie», erklärte der siebenfache GP-Sieger, der aktuell den vierten WM-Rang belegt.

Dass er sich mit dem zehnten Startplatz begnügen muss, dämpft seine Erwartungen fürs Rennen aber nicht. «Ich werde im Rennen einfach wieder nach vorne stürmen», versprach Ricciardo grinsend. «Ich habe das Gefühl, dass es besser läuft, sobald ich einen guten Rhythmus gefunden habe. Auf einer Runde hatten wir das ganze Wochenende hindurch etwas Mühe, denn weil die Strecke so wenig Haftung bietet, sind hier viele mit viel Abtrieb unterwegs und ich denke, das ist immer noch unsere grösste Schwachstelle. Aber sobald wir die Reifen ins richtige Arbeitsfenster bringen, sollte es okay sein. Ich bin bereit, Wiedergutmachung für den heutigen Fehler zu leisten.»

Qualifying, Portimão

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:16,652 min
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +0,102 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,252
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,438
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +0,571
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,785
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +0,868
8. Lando Norris (GB), McLaren, +0,873
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,151
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault keine Zeit
11. Esteban Ocon (F), Renault, +0,962
12. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +0,974
13. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,076
14. George Russell (GB), Williams, +1,136
15. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,267
16. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,549
17. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1,671
18. Romain Grosjean (F), Haas, +1,712
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,856
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,125

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