Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Brasilien: Interlagos bleibt, aber als GP São Paulo

Von Mathias Brunner
Beim Grossen Preis von Brasilien 2019

Beim Grossen Preis von Brasilien 2019

​Der Grosse Preis von Brasilien zieht vorderhand nicht um von Interlagos nach Rio, allerdings erhält der WM-Lauf künftig eine andere Bezeichnung und heisst Grosser Preis von São Paulo.

Der brasilianische WM-Lauf bleibt im Autódromo José Carlos Pace von São Paulo, ein Umzug nach Rio de Janeiro ist verschoben. João Doria, Gouverneur des Bundesstaates São Paulo, sagt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: «Ich freue mich verkünden zu dürfen, dass wir den brasilianischen WM-Lauf bis einschliesslich 2025 bei uns haben werden. Die Rennstrecke Interlagos ist als Austragungsort bestätigt.»

Eigentlich wollte Formel-1-CEO Chase Carey den einzigen Grand Prix in Südamerika künftig in Rio austragen lassen. Der Sinneswandel hat damit zu tun, dass die Rennanlage von São Paulo bereit ist, in Rio hingegen die Bauarbeiten noch nicht einmal begonnen haben.

Allerdings wird der WM-Lauf im Stadtteil «zwischen den Seen» (Interlagos) künftig «Grosser Preis von São Paulo» heissen. Gemäss Bürgermeister Bruno Covas soll dieser Titel unterstreichen, welche finanzielle Unterstützung das Rennen durch Stadt und Bundesstaat São Paulo erhält.

Bruno Covas: «Der Vertrag wird in den kommenden Tagen unterzeichnet, für eine Laufdauer von fünf Jahren, mit Option auf Verlängerung von weiteren fünf Jahren, also bis Ende 2030.»

Der Grosse Preis von Brasilien findet im Rahmen der Formel-1-WM seit 1973 statt, die ersten fünf WM-Läufe sowie die Rennen von 1979 und 1980 gingen auf dem «Autódromo José Carlos Pace» von Interlagos in São Paulo über die Bühne; 1978 sowie von 1981 bis 1989 war das «Autódromo Internacional Nelson Piquet» in Rio de Janeiro Austragungsort. Von 1990 bis 2019 kehrte die Königsklasse nach Interlagos zurück.

Jahrelang wurde darüber spekuliert, dass die Formel 1 wieder in Rio zu Gast sein könnte, allerdings nicht auf dem alten Gelände von Jacarepaguá – diese Anlage musste Gebäuden für die Olympischen Spiele 2016 weichen.

Geplant ist vielmehr eine Strecke auf dem Gelände der früheren Militärbasis Deodoro. Der Ort liess Augenbauen hochgehen: Keine Infrastruktur, hohe Kriminalität, die Traumstände wie Ipanema sind 45 Minuten entfernt. Von Formel-1-Glamour ist in Deodoro wenig zu spüren. Dazu müssten für den Bau der Strecke Tausende von Bäumen gefällt werden, was sich mit den Nachhaltigkeits-Bestrebungen der Formel 1 und des Autosport-Weltverbands FIA schwerlich in Einklang bringen lässt.

Formel-1-Champion Lewis Hamilton kritisierte: «Wir brauchen in Brasilien keine neue Strecke. Ich denke, es gibt bereits genügend grossartige Pisten. Ich liebe Interlagos und war auch schon in Rio, und das ist ein wunderschöner Ort. Wenn Nachhaltigkeit ein Thema sein soll, dann wäre das Nachhaltigste wohl, keine Bäume zu fällen.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

21. März: Melbourne, Australien
28. März: Sakhir, Bahrain
11. April: Schanghai, China
25. April: Austragungsort noch offen
9. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
6. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
4. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
1. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
5. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
3. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
14. November: São Paulo, Brasilien
28. November: Jeddah, Saudi-Arabien
5. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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