Lewis Hamilton (Mercedes): «Bottas jammert nie»
Lewis Hamilton in Bahrain
Wir wissen nicht, wie viele Interviews Lewis Hamilton seit seinem siebten WM-Titel in der Türkei gegeben hat. In Bahrain schmunzelt der 35jährige Engländer: «Ich bin kein riesiger Fan von Interviews, und ich war froh, als sie vorbei waren. Es waren einige. Was mich gefreut hatte, das waren die Reaktionen der Menschen, mit denen ich gesprochen habe. Irgendwie ist es noch immer nicht komplett eingesickert, was ich erreicht habe.»
Einer der Gründe, wieso Lewis Hamilton als Rennfahrer von Jahr zu Jahr stärker wird: Valtteri Bottas. Der Engländer erklärt: «Ich sehe, wie er jedes Jahr zulegt, und das zwingt mich, selber die Latte höher zu legen. Wir könnten uns den WM-Stand ansehen und zum Schluss kommen – der Abstand ist ziemlich gross. Aber Fakt ist, dass die Abstände zwischen uns oft sehr klein sind. Der Unterschied zwischen uns war die Konstanz im Rennen, zudem hatte Valtteri ein paar Probleme mit der Standfestigkeit des Autos.»
«Ich habe früher festgehalten, dass ich nicht sicher bin, ob Valtteri jenen Respekt bekommt, den er verdient. Es ist gewiss nicht einfach, mein Stallgefährte zu sein. Aber er kommt immer mit der gleichen, unerschütterlichen Mentalität zum Rennnen, er jammert nie. Er sagt einfach: ‚Ich muss meinen Job besser machen.’ Und dann krempelte er die Ärmel hoch. Er ist mental einer der stärksten Fahrer, die ich je getroffen habe.»
Lewis Hamilton will seine Saison mit Schwung beenden – am besten mit seinen GP-Siegen 95, 96 und 97. «Ich kann nicht anders, das ist nun mal in meinen Genen verankert. Klar könnte ich sagen: Es ist ja alles entschieden, aber so fühlt sich das intern nicht an.»
«Was dieses Team unter Anderem so auszeichnet, das ist die Einstellung: Wir wollen uns ständig verbessern, wir lernen immerfort dazu, das hört nie auf. Alleine die Gespräche heute in der Sitzung mit meinen Ingenieuren, was da alles erwogen wird, um auch am kommenden Wochenende so erfolgreich als möglich zu sein. Dieser nie gestillte Hunger lässt uns zusammenrücken, und ich liebe diese Einstellung.»
In England werden die Rufe lauter, dass Lewis Hamilton endlich zum Ritter geschlagen werden sollte. Der Mercedes-Star bleibt ganz bescheiden: «Wenn es passiert, dann wäre es eine Riesen-Ehre, das grösste Zeichen von Wertschätzung, das ich mir vorstellen kann.»
Auf die Frage, ob er die Ehre annehmen würde, sagt Lewis Hamilton: «Ich würde die königliche Familie nie abweisen.»
Türkei-GP, Istanbul
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt
WM-Stand nach 14 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0