Ross Brawn: «Das Feuer war der erste Schock»
Viele im Formel-1-Fahrerlager kamen angesichts von Romain Grosjeans Glück beim schweren Feuerunfall in Bahrain nicht umhin, von einem Wunder zu sprechen. Denn der Abflug des Haas-Piloten, der mit einem zerrissenen Auto und einem Inferno endete, hinterliess beim Genfer vergleichsweise wenig Spuren. Der 34-Jährige konnte sich selbst aus dem Wrack befreien und den Flammen entkommen.
Grosjean in die Arme von FIA-Arzt Ian Roberts, der zusammen mit Medical-Car-Fahrer Alan van der Merwe zu den Ersten an der Unfallstelle gehörte. Abgesehen von Verbrennungen an beiden Handrücken blieb er unversehrt, wie die Untersuchung im Medical Centre und später im Militär-Krankenhaus von Manama ergab.
Angesichts der spektakulären Crash-Bilder war das kaum zu glauben. Auch Formel-1-Urgestein Ross Brawn, mittlerweile als Sportchef der Königsklasse im Fahrerlager unterwegs, war überrascht. In seiner Kolumne auf Formula1.com betont der Brite: «Das war ein Riesenschock, denn Feuer habe ich in der Formel 1 schon seit einer sehr langen Zeit nicht mehr gesehen.»
«Ich fragte mich gleich, was diese Flammen verursacht hat, denn der Tank ist sehr gut geschützt», schildert der frühere Ferrari-Technikchef. «Natürlich fliessen im Auto auch Öl und andere Flüssigkeiten, aber es war dennoch seltsam, das Feuer zu sehen. Erst als ich sah, wie schwer der Crash war, konnte ich verstehen, warum Benzin ausgetreten war.»
«Das Feuer war also der erste Schock, und wenn man einen so schweren Unfall sieht, dann denkt man gleich an den Fahrer und macht sich Sorgen um ihn», erklärt Brawn. Umso grösser war seine Erleichterung, als er sah, dass Grosjean dem Wrack entstieg, fügt der Ingenieur an.
Der 66-Jährige stellt klar: «Unsere Regie hat die Bilder erst gezeigt, als klar war, dass Romain in Sicherheit ist, was auch unserem Protokoll entspricht. Und ich denke, wir alle sind sehr stolz auf die Sicherheitsmassnahmen, die wir in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Der Halo hat eine ganz wichtige Rolle gespielt.»
Brawn weiss: «Die FIA muss zusammen mit dem Team die Dynamik des Unfallhergangs verstehen, um zu sehen, ob es möglich ist, die Sicherheit zu verbessern. Es war ein ziemlich heftiger Aufprall und irgendwann stösst man beim Versuch, die Kräfte einzudämmen oder zu kontrollieren an seine Grenzen.»
«Aber wir müssen verstehen, wie es passieren konnte, dass sein Auto die Leitplanke auf diese Art durchbrechen konnte. Auch muss geklärt werden, wie es zum Brand kommen konnte und warum das Auto in zwei Teile brach», fordert der Sportchef der Formel 1. Die Experten des Sports waren sich nun die nötige Zeit nehmen, um alles zu analysieren und entsprechende Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit zu finden, verspricht er daraufhin.
Bahrain-GP, Sakhir
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:34:01,829h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,254 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +8,005
4. Lando Norris (GB), McLaren, +11,337
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +11,787
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +11,942
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,368
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +19,680
9. Esteban Ocon (F), Renault, +22,803
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Motorschaden
Romain Grosjean (F), Haas, Crash
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
WM-Stand Fahrer nach 15 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 332 Punkte
2. Bottas 201
3. Verstappen 189
4. Ricciardo 102
5. Pérez 100
6. Leclerc 98
7. Norris 86
8. Sainz 85
9. Albon 85
10. Gasly 71
11. Stroll 59
12. Ocon 42
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 533
2. Red Bull Racing 274
3. McLaren 171
4. Racing Point 154
5. Renault 144
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 97
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0