1. Training Sakhir: Bestzeit von Russell im Mercedes!
George Russell war im ersten freien Training zum Sakhir-GP der Schnellste
Beim ersten freien Training hatten die Berichterstatter gleich mehrere Namen auf der Liste jener Fahrer, die unter spezieller Beobachtung stehen. Im Mittelpunkt stand dabei George Russell, der im Mercedes von Lewis Hamilton ausrücken durfte, nachdem der siebenfache Weltmeister positiv auf Covid-19 getestet worden war. Der Brite überliess für diese Gelegenheit sein Williams-Steuer dem Reservisten Jack Aitken, und auch im Haas von Romain Grosjean war ein junges Talent unterwegs:
Nachdem sich der Genfer beim Bahrain-GP im Feuerunfall Verbrennungen an den Händen zugezogen hatte, durfte Pietro Fittipaldi an seiner Stelle Gas geben und der junge Brasilianer gehörte zu den Ersten, die auf die 30 Grad heisse Piste fuhren. Die erste Rundenzeit stellte McLaren-Pilot Carlos Sainz auf, der die 3,543 km in 56,631 sec schaffte und damit wie erwartet unter einer Minute blieb.
Russell sass zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal im W11, machte sich aber auf, seine erste Ausfahrt in Angriff zu nehmen, wie der Blick in die Mercedes-Box verriet. Sainz’ Teamkollege Lando Norris war der Zweite, der in den ersten zehn Minuten eine gezeitete Runde drehte, mit 57,083 sec blieb er fast eine halbe Sekunde langsamer als der Spanier, der im nächsten Jahr für Ferrari starten wird.
Erst eine Viertelstunde nach dem Start der Session war Russell zum ersten Mal im Mercedes auf dem Aussenkurs des Bahrain International Circuit unterwegs. Im Gegensatz zu seinem temporären Teamkollegen Valtteri Bottas war er mit dem Lenksystem DAS unterwegs, um sich daran zu gewöhnen, wie das Weltmeister-Team bestätigte. Mit 58,951 sec liess es der 22-Jährige Brite vorerst ruhig angehen.
Nach 20 Minuten führte Daniel Ricciardo die Zeitenliste mit 55,845 sec an, wobei immer noch nur die Hälfte des Feldes eine gezeitete Runde gedreht hatte. Auch Charles Leclerc, der sich kurz darauf seine erste Rundenzeit notieren liess, musste sich dahinter einreihen. Knapp sieben Zehntel trennten den Ferrari-Piloten von der Bestzeit, sodass es keine grosse Überraschung war, dass sein Teamkollege Sebastian Vettel wenige Augenblicke später den zweiten Platz hinter dem Australier übernahm.
Ausritt von Charles Leclerc
25 Minuten nachdem die Boxenampel auf Grün geschaltet hatte, setzte sich Bottas mit 55,154 sec an die Spitze, Max Verstappen übernahm die zweiten Position mit 55,350 min und nach der ersten halben Stunde war es Ricciardo der sich auf 55,703 sec verbessert hatte, der die Top-3 auf dem Zeitenmonitor komplettierte.
Dahinter belegten Daniil Kvyat, Esteban Ocon, Alex Albon, Pierre Gasly, Russell, Leclerc und Vettel die weiteren Top-10-Positionen vor Kimi Räikkönen, Sainz, Lance Stroll, Sergio Pérez, Antonio Giovinazzi, Norris, Kevin Magnussen, Nicholas Latifi, Aitken und Fittipaldi die weiteren Ränge. Gasly bekundete Probleme mit einem seiner Rückspiegel und steuerte die Box an. Der Franzose war nicht der Einzige, der Mühe bekundete, wenige Minuten vorher übertrieb es Leclerc in der fünften Kurve und geriet neben die Bahn.
Kurz vor Halbzeit wäre das virtuelle Safety-Car eingesetzt, um das Feld einzubrechen, weil zwei Streckenposten ein kleines Trümmerteil in der Schikane aufsammeln mussten. Zu diesem Zeitpunkt war aber ohnehin kein Auto auf der Piste unterwegs. Erst nach Halbzeit liessen sich mit Sainz, Fittipaldi und Norris wieder drei GP-Stars blicken.
Der Haas-Ersatzmann schaffte es, die letzte Position an Aitken zu übergeben, während Sainz sich auf den sechsten Platz verbesserte und sein Teamkollege auf Position 8 landete. Bald kamen weitere Autos aus den Boxen, darunter auch Russell, der bereits 20 Runden gedreht hatte.
George Russell schnell
Der Hamilton-Ersatz setzte sich daraufhin mit 55,030 sec an die Spitze, wenige Augenblicke später durfte sich Fittipaldi ärgern, weil er bei einem Verbremser seine Reifen ruinierte. Auch Aitken hatte seine Mühe, er unternahm einen Ausritt in der dritten Kurve, womit er für eine kurze Gelbphase sorgte.
Bottas Konterversuch misslang, weil der Finne in den Verkehr geriet, deshalb brach er die erste Runde ab und versuchte es noch einmal, schaffte aber keine saubere Runde. Nach einer Stunde durchbrach Verstappen mit 54,848 sec als Erster die 55-sec-Grenze, beschwerte sich aber über seine Lenkung, nachdem er zuvor schon über die Bremse geklagt hatte. Flott war auch Kvyat, der sich mit 55,011 sec die zweite Position sicherte, von der er von Bottas mit 54,868 sec verdrängt wurde.
Russell folgte auf der dritten Position vor Gasly, Ocon, Vettel, Ricciardo, Leclerc, Albon, Stroll, Sainz, Räikkönen, Giovinazzi, Pérez, Norris, Magnussen, Latifi, Fittipaldi und Aitken. Dabei blieb es aber nicht lange, denn Verstappens Teamkollege, der um sein Cockpit fährt, setzte mit 54,811 sec eine neue Messlatte, die nur 37 Tausendstel schneller als die vorherige Rundenzeit seines Red Bull Racing-Teamkollegen ausfiel.
Entsprechend schnell leuchtete ein neuer Name ganz oben auf dem Zeitenmonitor auf: Russell hatte mit 54,546 sec nachgelegt, und auch Verstappen schob sich mit 54,722 sec vor Albon, während Bottas die Reifen in der ersten Kurve rauchen liess. Während Russell wieder die Box ansteuerte, weil er über seinen Sitz klagte, legte Albon ausgangs der zweiten Kurve einen Dreher hin.
An der Spitze der Zeitenliste änderte sich in den letzten Minuten nichts mehr, Russell durfte sich über die Bestzeit vor Verstappen, Albon, Bottas und Kvyat freuen. Gasly, Ocon, Vettel, Ricciardo und Leclerc komplettierten die Top-10.
1. Training, Sakhir
1. George Russell (GB), Mercedes, 54,546 sec
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,176 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +0,265
4. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +0,322
5. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +0,465
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +0,620
7. Esteban Ocon (F), Renault, +0,727
8. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +0,735
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +0,833
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,903
11. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1,012
12. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1,170
13. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,211
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,237
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1,312
16. Lando Norris (GB), McLaren, +1,532
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,584
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,218
19. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, +2,531
20. Jack Aitken (GB), Williams, +2,641