Sebastian Vettel (Aston Martin): Kein Grund zur Sorge
Sebastian Vettel: Notfalls Runden im Kart
Als Michael Schumacher mit Ferrari die Konkurrenz in Grund und Boden fuhr, gab es für fünf WM-Titel in Serie eine wichtige Grundlage: Schumi konnte mit den Italienern und Reifenpartner Bridgestone testen, wann immer er wollte.
Im Laufe der letzten Dekade jedoch ist das Testprogram in der Königsklasse kleiner und kleiner geworden: Noch vor wenigen Jahren bereiteten sich die Teams mit drei viertägigen Tests in Spanien auf die Saison vor, also an zwölf Tagen, und dazu konnten die Rennställe mit zwei Wagen auf die Bahn gehen.
Vor der Formel-1-Saison 2021 hingegen ist das Programm so dürr wie noch nie: Ganze drei Tage lang wird getestet, mit nur einem Wagen pro Team und Tag, dies vom 12. bis 14. März auf dem Bahrain International Circuit, theoretisch bedeutet dies für jeden Stammfahrer also eine Saisonvorbereitung von eineinhalb Tagen oder, je nach Tagesprogramm auf der arabischen Halbinsel, maximal 15 Stunden.
«Viel zu wenig», hat Ferrari-Neuling Carlos Sainz moniert, für den Ende Januar in Fiorano ein zwei Jahre alter Renner der Italiener auf die Bahn gebracht wird. Formel-1-Rückkehrer Fernando Alonso bestand deshalb so stark auf mehrtägigen Testfahrten mit Renault und einem Einsatz beim (ausgerechnet!) Nachwuchsfahrertest, weil der zweifache Champion weiss – er braucht jede Runde, um wieder fit für die Formel 1 zu werden.
Liebend gerne hätte sich Sebastian Vettel bei Racing Point (jetzt Aston Martin) wie Alonso ebenfalls einen Testtag auf dem Yas Marina Circuit gegönnt, das Gleiche gilt für Daniel Ricciardo und McLaren. Aber entsprechende Anfragen wurden vom Autosport-Weltverband FIA abgelehnt. Sainz kann immerhin mit einem zwei Jahre alten Renner ausrücken, diese Möglichkeit haben Vettel und Ricciardo nicht.
Der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen, wie er im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi sagt, auf das dürftige Testprogramm angesprochen. Der 53fache GP-Sieger meint: «Es wird wohl bei diesem einen Vorsaisontest bleiben, erst dann kann ich erstmals im Aston Martin sitzen. Aber das ist für mich kein Grund zur Sorge. Ich kann daran ohnehin nichts ändern.»
«Im Laufe der Jahre haben wir uns daran gewöhnt, dass wir weniger und weniger Zeit auf der Rennbahn erhalten – und entsprechend unsere Zeit gut nutzen. Ich weiss, eineinhalb Tage, das ist nicht viel, aber auch mit dieser Zeit lässt sich etwas Sinnvolles anstellen. Zudem sind die Simulationswerkzeuge heutzutage so ausgeklügelt, dass sich Einiges schon vorher machen lässt.»
Provisorischer Formel-1-Kalender 2021
Wintertests: 12.–14. März in Sakhir, Bahrain
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Termin offen (ev. Portimão, Portugal)
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
4. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
7. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi