Hamilton kennt Tost nicht: «Wurst wie nur irgendwas»
Franz Tost
Lewis Hamilton war verwundert, als er mit der Aussage von Franz Tost konfrontiert wurde. Der Teamchef des Formel-1-Rennstalls AlphaTauri hatte in der vergangenen Saison im Rahmen des Rennwochenendes in Imola erklärt, dass ein Fahrer nicht mehr als zehn Millionen Dollar im Jahr verdienen solle.
«Wer ist das?», fragte Hamilton erst einmal zurück. Fraglos kurios, denn Tost ist seit 2005 Teamchef und damit länger in der Königsklasse als Hamilton.
Tost wurde jetzt auf die Aussage angesprochen. «Eine berechtigte Frage, denn wir haben ja nichts miteinander zu tun», sagt Tost bei RTL/ntv. Er nimmt das Ganze aber mit Humor. «Wir kennen uns eigentlich, wir haben ja schon einige Male miteinander gesprochen. Es ist nicht die Zeit wert, weder für ihn, noch für mich», sagte Tost.
Das Ganze sei «eine lustige Episode» gewesen. «Da kann man drüber lachen, nicht mehr und nicht weniger, mir ist das sowas von Wurst wie nur irgendwas.»
Weniger Wurst ist Tost das Thema Kostengrenze. Das sei ein Thema, das man diskutieren müsse, so Tost: «Dass es den Fahrern nicht passt, ist auch klar. Aber wir haben eine Kostengrenze für die Autos, für die Teams, für die Motoren – da kann es ja nicht sein, dass für die Fahrer unendlich viele Gelder zur Verfügung stehen», sagt der Alpha-Tauri-Teamchef. Die «schwierige wirtschaftliche Lage» mache auch eine Diskussion über eine Gehalts-Obergrenze nötig.
In der Formel 1 gilt ab dieser Saison eine Kostenobergrenze von 145 Millionen Dollar. Pläne für eine Grenze der meist üppigen Gehälter gibt es auch, fix ist da aber noch nichts.
Wie läuft das bei AlphaTauri? «Die Fahrer kriegen etwas, ganz logisch. Aber da gibt es nie eine Diskussion, die in den Millionenbereich geht. Sonst würde ich ihnen sagen, wir haben das Geld nicht. Ihr könnt es euch aussuchen: Entweder wir stecken das Geld in die Entwicklung des Fahrzeuges, damit ihr ein wettbewerbsfähiges Auto habt, oder ihr Fahrer steckt es euch ein und fahrt hinten herum. Wenn einer ein richtiger Rennfahrer ist, dann will er das im Auto drinnen haben.»