Neues Rätsel Racing Raritäten: Eine echte Premiere
Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die Auflösung vom letzten Mal: Der Spanier Jaime Alguersuari testet für Formel-1-Alleinausrüster Pirelli, er sitzt in einem Renault R30 aus der Saison 2010 als rollendes Labor, der Test findet in Jerez de la Frontera 2012 statt.
Die entscheidenden Hinweise: Der rot-gelbe Helm von Alguersuari zum Einen (viele Leser tippten auf Lucas di Grassi, der Brasilianer trägt aber einen mehrheitlich grünen Helm), sowie die blau-weissen Randsteine von Jerez zum Anderen (daher konnte der Test nicht in Le Castellet oder Barcelona stattgefunden haben).
Jaime Alguersuari hatte irgendwann die Nase voll: Mit nur 25 Jahren – Schluss, aus und vorbei, der Spanier beendete seine Motorsport-Karriere. Dabei hatte es der Barcelonese bis ganz nach oben geschafft, fuhr drei Jahre lang in der Formel 1. Von 2009 bis 2011 absolvierte er für Toro Rosso 46 Rennen in der Königsklasse, holte dabei 31 WM-Punkte, ehe der Rennstall aus Faenza 2012 sein Fahrerduo austauschte.
Neben Alguersuari musste damals auch Sébastien Buemi gehen. Für sie kamen Jean-Éric Vergne und Daniel Ricciardo. Anschliessend war Alguersuari als Testfahrer für Pirelli engagiert, fuhr 2014 im GT Masters und zudem 2014/15 für Virgin in der Formel E.
2015 dann der Rücktritt vom Motorsport. Alguersuari ist heute hauptberuflich als DJ unterwegs. Blickt er auf seine Formel-1-Zeit zurück, ist von Euphorie oder Stolz wenig zu spüren.
«Als ich ging, habe ich sogar Hass verspürt», gibt er ehrlich zu. «Wenn du nicht bereit bist und in eine kapitalistische Welt wie die Formel 1 eintrittst, dann bist du dort nur eine Marionette. Du weisst nicht, wer deine Freunde sind. Du lebst eine Lüge.»
«In der Formel 1 darfst du keine Meinung haben. Ich wollte meine Meinung sagen. Denn ich wusste, es gab einen Unterschied zwischen meinem Auto und dem anderen. Es war leicht, zu denken: ‘Diese Leute sind meine Feinde.’ Aber erst später erkannte ich, dass ich nur durch sie überhaupt in die Formel 1 gekommen war. Sie bezahlten mich fürs Rennen fahren. Daher musste ich ihnen dankbar sein.»
Es ist aber nicht alles schlecht gewesen, denn der Spanier hat sich weiterentwickelt. «Es war eine Lektion in Demut, eine Lektion, durch die ich lernen konnte mich ethisch und moralisch entwickeln konnte.
Ich glaube daran: Im Leben passiert nichts zufällig, und meine Bestimmung lag nicht einfach nicht in Autorennen. Manche denken vielleicht, ich sei ein verschwendetes Talent, das gescheitert ist, aber ich fühle mich vielmehr privilegiert.»
Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer erzeugte in der Formel 1 eine echte Premiere. Kluge Ratefüchse achten auf den Helm und das ganz besondere Licht, um Pilot und Ort herauszufinden.
Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.