Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sprint-GP: Vettel dagegen, Fragen von Aston Martin

Von Mathias Brunner
Andy Green und Otmar Szafnauer

Andy Green und Otmar Szafnauer

​Sebastian Vettel hält von der Idee von Sprint-GP in der Formel 1 herzlich wenig. Aston Martin-Technikchef Andy Green und –Teamchef Otmar Szafnauer haben Bedenken: «Es gibt viele offene Fragen.»

Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel ist ein grosser Kenner der Rennhistorie und hat enorme Hochachtung vor dem Stellenwert der Königsklasse und ihrer DNA. Vor dem Wintertest mit Aston Martin kommt der 53fache GP-Sieger zu einem harten Urteil: «Ich verstehe die Denke hinter den geplanten Sprintrennen nicht. Haben wir vor einem Fussballfinale vielleicht so etwas wie ein Vorfinale? Welchen Sinn soll das machen? Gut, wenn es am Samstag ein Rennen geben sollte, dann werde ich wohl fahren müssen. Schliesslich will ich ja auch am Grand Prix teilnehmen. Aber aus meiner Sicht ist das alles sinnlos.»

Vettel vermutet, dass Überlegungen zu einem Sprintrennen darauf hindeuten – die Formel 1 hat ein gravierenderes Problem. Seb weiter: «Ein Grosser Preis besteht seit Jahren aus einer Distanz von rund 300 Kilometern, das ist die grösste Herausforderung des ganzen Wochenendes. Wenn nun Neues eingeführt wird, dann klingt das für mich nach Heftplaster, nicht nach Heilmittel. Es liegt doch etwas im Argen, wenn wir am Format herumdoktern oder darüber diskutieren, Sprint-GP einzuführen oder ein viertes und fünftes Quali-Segment. Da fragt man sich, ob nicht von etwas Grösserem abgelenkt werden soll.»

Was sagen seine Aston Martin-Mitarbeiter Andy Green (Technikchef) und Otmar Szafnauer (Teamchef)? Green gibt zu bedenken: «Zunächst einmal will ich das genaue Reglement sehen, und das liegt bislang nicht vor. Wir haben lediglich Vorschläge gehört, und die meisten Teams haben die Bereitschaft gezeigt, sich das anzusehen. Aber wie immer in der Formel 1 steckt der Teufel im Detail, und Einzelheiten sind eben bis heute nicht ausgearbeitet.»

«Wenn man sich das genau überlegt, so ergeben sich sehr viele Fragen. Etwa jene, wie viele Teile am Wagen getauscht werden dürfen zwischen Sprint und Grand Prix. Dürfen wir Verschleissteile wie etwa die Bremsen auswechseln? Und wie wirken sich Sprintrennen auf die zugeteilten Antriebseinheiten aus? Die Motoren sind auf eine bestimmte Laufleistung ausgelegt, mit drei Einheiten pro Fahrer und Saison. Und die wird sich verändern mit Sprintrennen.»

Teamchef Otzar Szafnauer meint: «Die Grundlage für Sprintrennen ist ein vernünftiges Reglement. Wenn wir die Regeln nicht auf die Reihe bekommen, dann sehe ich die Gefahr, dass wir das Hauptrennen mit Sprint-GP kompromittieren.»

Formel-1-CEO Stefano Domenicali hat vor kurzem gesagt: «Wir arbeiten an Details in Sachen Sprintrennen und werden den Rennställen unsere Pläne vor dem Bahrain-GP vorlegen. Wir müssen sicherstellen, dass es einen markanten Unterschied gibt zwischen Sprint und der ikonischen Siegesfeier nach einem WM-Lauf. Die Zeremonie nach dem Grand Prix ist die Krönung der Veranstaltung, daher kann es am Samstag keine vergleichbare Ehrung geben.»

Es ist auch noch nicht klar, wie ein Spritrennen heissen soll. Im Raum steht die Bezeichnung Qualifikationsrennen. Marcin Budkowski, Operationsleiter von Alpine, hat den Begriff Super-Qualifying ins Spiel gebracht.

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
10. März: Ferrari Auto (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi



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