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Berger und das schicksalhafte Gespräch mit Senna

Von Andreas Reiners
Ayrton Senna und Gerhard Berger

Ayrton Senna und Gerhard Berger

Nachdem Gerhard Berger 1989 in Imola seinen Horrorunfall hatte, wollten Ayrton Senna und er in der Tamburello-Kurve etwas verändern. Am Ende passierte jedoch nichts.

Gerhard Berger hat einen sehr treffenden Satz über den tragischen Tod seines Freundes Ayrton Senna gesagt: Der 1. Mai 1994 in Imola war der Tag, «als die Sonne vom Himmel fiel». Der Brasilianer verunglückte damals in der Tamburello-Kurve, in der Berger 1989 seinen Horror-Feuerunfall hatte. 

Berger kam damals vergleichsweise glimpflich davon. Im BR-Podcast verrät er nun, dass Senna und er kurz nach Bergers Unfall in der Kurve standen, um zu schauen, wie sie dort etwas verändern können, um die Stelle sicherer zu machen.

«Das war das Tragische», sagt Berger im Rückblick: «Wir waren uns einig: Wir müssen diese Kurve entschärfen. Da ist eine Betonmauer, man ist Highspeed unterwegs und die Auslaufzone ist sehr kurz, und irgendwann geht das nicht glimpflich aus», so Berger über ein Gespräch, das Senna und er führten, als Berger noch im Krankenhaus lag.

Sie meinten es durchaus ernst, denn zwei Monate später bei einem Test in Imola stiegen sie aus ihren Autos aus, schauten sich die Kurve näher an und überlegten, wie man die Mauer möglicherweise versetzen kann. Berger: «Wir haben über diese Mauer herübergeschaut und gesehen, dass dahinter Wasser ist, dass da ein Bach durchfließt und dass sich das nicht so einfach versetzen lässt.»

In einer Zeit, in der sich die Formel-1-Fahrer trotz der zahlreichen Gefahren unverwundbar fühlten, war es das bereits an Engagement. «An dieser Stelle haben wir dann aufgeben und sind wieder zu unseren Autos zurück und sind weitergefahren», so Berger.

«Das war genau die Stelle, wo Ayrton ein paar Jahre später verunglückt ist. Da hätten wir damals viel stärker sein müssen und es nicht weiter akzeptieren dürfen, sondern eine Lösung finden müssen. Doch das war die Lösung, die wir damals gewählt haben, und die ist nicht gut ausgegangen», sagte Berger.

Der heutige DTM-Chef über die Einstellung damals: «Wenn man im Rennsport unterwegs ist, jung ist, unbeschwert und risikofreudig ohne Ende – da ist es ganz weit weg, dass sich jemand verletzen oder gar sterben kann. Diese Gedanken lässt man nicht aufkommen und lebt jeden Tag mit seinem Sport.»

Wie gefährlich der Sport war, fällt Berger zum Beispiel heute immer noch bei Autogrammstunden auf, wenn ihm ein Buch mit den Fahrern der damaligen Zeit vorgelegt wird. «Das blättere ich durch und dann sehe ich, dass nicht mehr viele da sind, die unterschreiben. Da wird einem das bewusst. Aber zu der Zeit war das sehr locker», so Berger.


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