Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mercedes: Kritische Analyse trotz Sieg von Hamilton

Von Otto Zuber
Lewis Hamilton konnte in Portugal seinen 97. GP-Sieg einfahren, Valtteri Bottas musste sich mit Platz 3 begnügen

Lewis Hamilton konnte in Portugal seinen 97. GP-Sieg einfahren, Valtteri Bottas musste sich mit Platz 3 begnügen

Lewis Hamilton konnte in Portugal seinen zweiten Saisonsieg feiern. Dennoch kündigt Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin an: «Wir werden uns alle unsere Entscheidungen noch einmal genau ansehen.»

Nach 66 Rennrunden durfte das Mercedes-Team in Portugal jubeln, denn Lewis Hamilton kreuzte die Ziellinie als Erster. Der Titelverteidiger, der damit seinen 97. GP-Triumph feierte, musste sich den Platz an der Spitze erkämpfen, denn die Pole hatte Tags zuvor um sieben Tausendstel verpasst. So musste er sich mit der zweiten Startposition neben seinem Teamkollegen Valtteri Bottas begnügen.

Beim Re-Start nach einer frühen Safety-Car-Phase fiel der Weltmeister sogar hinter Max Verstappen zurück, doch wenige Runden später konnte er den Red Bull Racing-Kontrahenten wieder überholen und seinen Teamkollegen Bottas ins Visier nehmen. Der Finne wurde in Runde 20 von Hamilton an der Spitze abgelöst, der das Rennen von diesem Zeitpunkt an kontrollierte.

Für Bottas lief es nicht so gut, er bekundete Mühe auf den mittelharten Reifen und verlor fünf wertvolle Sekunden, als sein Motor wegen eines Sensors am Auspuff in den Sicherheitsmodus wechselte. Immerhin konnte er sich am Ende dank eines späten Wechsels auf die weichen Reifen über den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde freuen. Dies allerdings nur, weil Verstappen am Ende die Streckengrenze in der 14. Kurve missachtete.

Der 23-jährige Niederländer tat es Bottas gleich und holte sich auf der Jagd nach der schnellsten Rundenzeit im GP ganz zum Schluss noch frische Reifen der weichsten Sorte. Verstappen blieb bei seinem Versuch schneller als der Sternfahrer, diese Rundenzeit wurde aber wegen des Vergehens wieder gestrichen.

Der leitende Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin fasste nach dem Rennen zusammen: «Das war ein sehr beachtlicher und verdienter Sieg für Lewis. Er hat zwei schöne Überholmanöver gezeigt, um die Führung zu übernehmen und kontrollierte das Rennen danach bis ins Ziel. Valtteri hatte einen guten Start und Re-Start, danach fehlte ihm aber etwas das Tempo auf den Medium-Reifen. Dadurch konnte Verstappen bis in Undercut-Reichweite gelangen. Das, und ein Moment in Kurve 4 ermöglichten es Max, an Valtteri vorbeizukommen.»

«Auf den harten Reifen hatte Valtteri ein starkes Tempo und wir glaubten zu diesem Zeitpunkt, dass er sich den Platz vielleicht von Max zurückholen könnte. Aber dann hatte er ein Problem mit einem Temperatur-Sensor am Auspuff, was seine Hoffnungen zunichte machte. Als Trostpflaster konnte er wenigstens einen ausreichenden Vorsprung auf Pérez herausfahren, um einen zusätzlichen Boxenstopp einzulegen und die schnellste Rennrunde zu ergattern», schilderte der 47-jährige Brite weiter.

Und Shovlin versprach: «Wir werden uns alle unsere Entscheidungen noch einmal genau ansehen, da wir Red Bull Racing dabei die Chance gegeben haben, mit Max zu kontern. Wenn Max keinen Fehler in Kurve 14 gemacht hätte, hätten wir diesen wertvollen Punkt an sie verloren.»

«Alles in allem können wir mit dem Ergebnis an diesem Wochenende zufrieden sein», kam der Ingenieur zum Schluss. «Wir haben unsere Führung in beiden WM-Wertungen ausgebaut und hatten ein gutes Tempo – sowohl mit viel als auch mit wenig Sprit an Bord. Allerdings sind die Abstände extrem gering, das ist für uns eine Erinnerung daran, dass wir alles richtig hinbekommen müssen, um Red Bull Racing zu schlagen», mahnte er.

Mit Blick aufs nächste Kräftemessen, das schon in dieser Woche in Spanien über die Bühne geht, erklärte Shovlin: «Uns erwartet ein schwieriges Rennen in Barcelona. Auf dieser Strecke kann es wie in Bahrain zum Überhitzen kommen, deshalb werden wir die nächsten Tage dazu nutzen, um uns auf diese Herausforderung vorzubereiten.»

Portugal-GP, Portimão

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:34:33,085 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +29,964 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +34,102
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +40,081
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,163
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,376
07. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:03,696 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:05,292
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:14,796
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:16,092
11. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:17,609
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, Crash

WM-Stand nach 3 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 69 Punkte
2. Verstappen 61
3. Norris 37
4. Bottas 32
5. Leclerc 28
6. Pérez 22
7. Ricciardo 16
8. Sainz 14
9. Ocon 8
10. Gasly 7
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Marken
1. Mercedes 101
2. Red Bull Racing 83
3. McLaren 53
4. Ferrari 42
5. Alpine 13
6. AlphaTauri 9
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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