Mick Schumacher über Monaco: Risiken und Chancen
Mick Schumacher
Das kann keiner schönreden: Formel-2-Champion Mick Schumacher sitzt im langsamsten Auto der Königsklasse. Haas hat den 2020er Wagen nur beschränkt modifiziert und konzentriert sich längst auf das neue Auto von 2022. Ferrari-Junior Schumacher versucht, das Beste aus der Lage zu machen, will heissen – Chancen ergreifen, Rennen beenden, seinen Stallgefährten Nikita Mazepin bügeln.
Mick Schumacher ist einer von elf Piloten, die bei allen bisherigen 2021er WM-Läufen die Zielflagge gesehen haben. Aber er ist einer von nur zwei Fahrern, die dabei noch ohne Punkt dastehen (der andere ist Antonio Giovinazzi). Gerade angesichts oft verrückter Rennverläufe im Fürstentum könnte sich das am 23. Mai ändern.
Mick hatte jedenfalls schon Anfang des Jahres keck verkündet: «Wenn alles passt, dann können wir in einem Abschlusstraining auch mal unter die besten 15 vorrücken.» In freien Trainings ist Schumacher bereits in jener Region aufgetaucht, und in einer Kombination aus toller Runde und Fehlern der Gegner hält Mick dieses Ziel für machbar.
Der Haas-Pilot fand auch: «Wenn es mal ein verrücktes Rennen geben sollte, dann könnten wir den einen oder anderen Punkt erobern.» Wenn nicht im Ausfallrennen von Monaco, wo dann?
Schumacher sagt: «Hier legst du gewisse Schwerpunkte anders, das beginnt beim Abschlusstraining, das so wichtig ist wie auf keiner anderen Bahn. Ein guter Startplatz ist die beste Voraussetzung für ein gutes Ergebnis im Rennen. Das Training ist ja in diesem Jahr kürzer. Ich gehe also davon aus, dass alle Fahrer viele Runden drehen wollen – das wir hektisch.»
«Normalerweise haben verschiedene Formel-1-Renner verschiedene Aufwärmphasen der Reifen. Dein Renningenieur achtet also darauf, wann der dich auf die Bahn hinaus schickt, immer auch mit dem Gedanken, dass dir jemand vielleicht einen schönen Windschatten spendieren könnte. Das kannst du hier vergessen. Hier steht nur im Mittelpunkt, möglichst freie Fahrt zu haben, andernfalls ist eine schnelle Runde nicht möglich.»
«Ich habe viele Besprechungen mit meinen Leuten gehabt, wie wir das am besten auf die Reihe bekommen. Ich habe auch versucht, meine Erfahrungen aus der Formel 2 einfliessen zu lassen. Ich glaube auch, dass wir hier bessere Chancen haben als auf anderen Strecken, und wenn wir eine Gelegenheit erhalten, dann werden wir entschlossen zupacken.»
Immer wieder wundern wir uns: Wenn ein Formel-1-Fahrer aus dem Cockpit seinen Frontflügel überhaupt nicht sehen kann, wie schafft er es dann auf einer Strecke wie Monaco, im Zentimeter-Abstand an Leitschienen und Mauern vorbeizuschiessen? Mick sagt auf diese Frage von SPEEDWEEK.com: «Das stimmt, den siehst du nicht. Aber du achtest eher auf die Reifen als auf den Flügel. Es ist eine Gewöhnungssache zu wissen, wie breit der Wagen ist. Das Gleiche gilt auch für den Mehrkampf mit anderen Autos.»
Micks Rennfahrerkollege George Russell ergänzt dazu: «Das ist wirklich nicht einfach, und wir sehen nur die oberen 15 Zentimeter des Vorderreifens. Mit der Zeit lernst du sehr genau, wo die Grenzen des Wagens liegen.»
Nochmals Mick Schumacher: «Monaco ist einzigartig, das lässt einen auch als Rennfahrer nicht kalt.»
Spanien-GP, Barcelona
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33:07,683 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +15,841 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +26,610
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,616
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:03,671 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:13,768
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:14,670
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Elektrik
WM-Stand nach 4 von 23 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 94 Punkte
2. Verstappen 80
3. Bottas 47
4. Norris 41
5. Leclerc 40
6. Pérez 32
7. Ricciardo 24
8. Sainz 20
9. Ocon 10
10. Gasly 8
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Konstrukteure
1. Mercedes 141
2. Red Bull Racing 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0