Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Charles Leclerc (Ferrari): «Monaco ist ganz anders»

Von Mathias Brunner
​Der Monegasse Charles Leclerc träumt vom Heimsieg. Der Ferrari-Star sagt, wieso die meisten Menschen Monte Carlo verkennen und wie er 2020 auch eine Grand Prix Gänsehaut-Momente erlebte.

Vom Glück verfolgt ist Charles Leclerc in seiner Heimatstadt Monte Carlo fürwahr nicht. Bislang ist er hier bei vier Rennen an den Start gegangen, Punkte gab es kein einziges Mal.

Leclerc fuhr 2017 im Fürstentum Formel 2, in jener Saison wurde er Champion, aber die beiden Einsätze auf heimischem Boden waren ein Fehlschlag: Ausfall im Hauptrennen, ausgefallen und noch als 18. gewertet im Sprint.

In der Formel 1 lief es nicht besser: Startplatz 14 mit Alfa Romeo-Sauber 2018, Crash im Rennen mit Brendon Hartley, mit schlaffen Bremsen konnte Charles die Kollision mit dem Neuseeländer nicht verhindern, unten an der Hafenschikane. 2019 mit Ferrari lief es kaum besser: Startplatz 15, dann im Zweikampf mit Nico Hülkenberg an der Leitschiene von Rascasse hängengeblieben, Auto rechts hinten beschädigt, wieder keine Zielflagge.

2021 soll alles besser werden, auch wenn der Start ins Wochenende schlecht war: Getriebeschaden nach wenigen Runden im ersten freien Training; in zweiten jedoch anschliessend Bestzeit im Ferrari!

«Natürlich träume ich von einem Sieg hier», gibt der gegenwärtige WM-Fünfte zu. Charles Leclerc hat in Monza 2019 erlebt, wie emotional Siege mit Ferrari sein können, als er – nur eine Woche nach seinem Triumph in Spa-Francorchamps (Belgien) gleich auch noch den Italien-GP im königlichen Park gewann. «Aber ein Sieg hier wäre anders», meint der 23-Jährige. «Denn die meisten Menschen verkennen diese Stadt. Sie hat mit dem ganzen Glamour des GP-Wochenendes wenig gemein, Monte Carlo ist vielmehr meine Zuflucht, meine Oase der Ruhe.»

Schon vor Jahren sagte mir GP-Routinier Nick Heidfeld: «Ihr würdet Monaco kaum wiedererkennen, wenn nicht GP-Wochenende ist. Die Stadt ist wirklich ruhig, fast schon verschlafen, vor allem dann, wenn nicht Touristen-Saison ist.»

Zurück zu Charles Leclerc. Nach dem tollen Donnerstag-Ergebnis (im zweiten Training die beiden Ferrari mit den schnellsten zwei Zeiten) meint der Ferrari-Star: «Ich bin mir meiner bescheidenen Bilanz hier bewusst. Aber gleichzeitig hat es nie an Speed gemangelt. Aber ich bin bereit dazu, meine Statistik hier endlich zu verbessern.»

Vor einem Jahr fand der Monaco-GP wegen der Corona-Pandemie nicht statt, aber Charles erlebte dennoch einen Gänsehaut-Moment. Beim Remake des Kurzfilms «C’était un rendez-vous» von Claude Lelouch durfte Charles Leclerc durch die Häuserschluchten von Monte Carlo pfeilen, die Strassen waren natürlich abgesperrt worden. Leclerc sass am Lenkrad eines Ferrari SF90 Stradale, mit dem er bis zu 240 Sachen erreichte. Die Aufnahmen einer Monaco-Strecke ohne Leitschienen sind merkwürdig fremd, verglichen mit dem Formel-1-Geschehen von diesem Wochenende.

Leclerc lacht: «Üblicherweise bin ich hier in etwas weniger flottem Tempo unterwegs. Es war seltsam, den Kurs zu befahren ohne Leitplanken und gar nichts. Die Dreharbeiten damals waren etwas Besonderes, weil ich zum ersten Mal nach dem Lockdown wieder am Steuer sass. Gut, es war nicht Motorsport, aber das Gefühl war dennoch schön.»

2. Training, Monaco

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:11,684 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:11,796
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:12,074
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:12,081
05. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:12,107
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:12,379
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:12,498
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:12,708
09. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:12,746
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:12,982
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:13,065
12. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:13,175
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:13,195
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:13,199
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:13,257
16. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:13,509
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:13,593
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:14,407
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:14,416
20. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:14,829

1. Training, Monaco

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:12,487 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21,1:12,606
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:12,648
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda,1:12,929
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:12,995
06. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:13,131
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:13,236
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:13,732
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:13,746
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:14,081
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:14,090
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:14,106
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:14,205
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:14,268
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:14,281
16. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:14,320
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:14,616
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:14,801
19. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:14,840
20. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:19,618

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