Max Verstappen und Lewis Hamilton: So geht’s weiter
Fassungslosigkeit in der Box von Red Bull Racing: Kurz vor Schluss des Aserbaidschan-GP schied der führende Max Verstappen wegen Reifenschadens aus. Formel-1-Sportchef Ross Brawn in seiner Nachbesprechnung des WM-Laufs von Baku: «Ich weiss aus meiner Zeit als Ingenieur und Teamchef, wie frustrierend es für einen Piloten ist, unverschuldet ein gutes Ergebnis zu verlieren. Auf der anderen Seite jedoch, auch wenn das seltsam klingen mag, lindert das den Schmerz ein wenig.»
Brawn erklärt: «Was die Fahrer am meisten ärgert, das sind Fahrfehler. Bei mir als Verantwortlicher für Technik und Team, waren es Probleme mit der Standfestigkeit, das spürte ich jeweils wie einen Schlag in die Magengrube. Wenn jedoch etwas Aussergewöhnliches passiert, dann ist das eher zu verkraften.»
«Max fuhr ein tolles Rennen und hätte den Sieg vollauf verdient. Aber der Fehler von Hamilton bedeutet auch – der Schaden durch Verstappens Ausfall ist nicht ganz so gross wie befürchtet. Daher war Max, nach einer ersten Phase der Enttäuschung, ziemlich pragmatisch.»
«Für Lewis Hamilton hingegen war das ganze Wochenende ein einziger Charaktertest. Ich finde, er hat bis kurz vor Schluss das Beste daraus gemacht. Mit einem Auto, das am Freitag so schlecht lag, am Sonntag auf Rang 3 zu liegen, dazu braucht es schon was. Hamilton wusste, dass er nicht das schnellste Auto hat, aber er war drauf und dran, den Schaden in Grenzen zu halten.»
«Und so bleibt die WM so offen wie vor dem Baku-GP. Ich fand es ungewöhnlich, dass Mercedes mit einem so schlecht balancierten Wagen nach Aserbaidschan kam. Ich kann mir vorstellen, dass sie nach den Schwierigkeiten in Monte Carlo mit der Abstimmung etwas versucht haben, das in Baku ganz offensichtlich nicht funktionierte.»
«Ich halte es für wahrscheinlich, dass Mercedes auf herkömmlichen Strecken zu alter Konkurrenzfähigkeit zurückfindet. Strassenkurse waren nie ihre Stärke. Der entscheidende Unterschied zu früheren Jahren: Red Bull Racing ist vom ersten Rennen an siegfähig gewesen. Sonst war es oft so, dass sie zunächst zurücklagen und erst im Laufe der Saison aufholten. Wenn Red Bull Racing den heutigen Schwung aufrecht erhalten kann, dann dürfen wir uns auf weitere wunderbare Rennen freuen.»
Aserbaidschan-GP, Baku
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
14. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
15. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
16. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Antriebsdefekt
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden, Unfall
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motordefekt
WM-Stand nach 6 von 22 Rennen
01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Konstrukteurs-Meisterschaft
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0