Franz Tost (AlphaTauri) über Tsunoda: 3 Jahre Arbeit
Yuki Tsunoda und Franz Tost
Es gab Zeiten in der Formel 1, da wurde jedem Neuling in der Königsklasse grundsätzlich ein Lehrjahr zugestanden. Väterliches Motto: Im zweiten Jahr sehen wir dann weiter. Heute wird ein Neuling schon nach zwei schlechten Rennen in Frage gestellt. Da entsteht ganz anderer Druck. AlphaTauri-Teamchef Franz Tost ist bei diesem Thema alte Schule. Der 65-jährige Tiroler predigt seit Jahren: «Eine Formel-1-Lehre dauert drei Jahre.»
Der junge Red Bull- und Honda-Schützling Yuki Tsunoda ist im ersten Teil der WM 2021 durch seinen tollen Grund-Speed aufgefallen, aber er hat auch den einen oder anderen Fehler gemacht. Franz Tost bleibt ganz gelassen: «Wir sehen, wie sich Yuki entwickelt, und das läuft in die richtige Richtung. Die Leute dürfen einfach von einem jungen Piloten nicht erwarten, dass er gleich alles versteht. Die moderne Formel 1 ist unheimlich kompliziert, daher rede ich immer von diesen drei Jahren. Nach dieser Zeitspanne muss einem Piloten alles in Fleisch und Blut übergegangen sein, dann zeigt sich sein wahres Potenzial.»
Tost weiss: Feinarbeit mit den Ingenieuren und dem Auto, das lässt sich lernen. Aber Grund-Speed hat ein Fahrer oder eben nicht.
Der Teamchef weiss: Fehler gehören zur Entwicklung dazu, und jeder Fehler muss analysiert werden. Zum Unfall beispielsweise in Frankreich sagt Tost: «Wir hatten im freien Training zu viel Untersteuern gehabt und reagierten mit einer Veränderung am Frontflügel. Yuki kam dann zu dieser Kurve, lenkte ein, und der Wagen reagierte anders als zuvor, zudem hatte der Wind die Richtung geändert. Das sind genau solche Details, auf welch ein erfahrener Pilot anders reagiert. Yuki wurde überrascht. Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen.»
«Jedes Rennwochenende ist für einen jungen Piloten wie Tsunoda Neuland, selbst von einem Training zum anderen. Der Wind kann zunehmen, oder er kann aus einer anderen Richtung wehen. Die Pistentemperaturen können sich verändern. Die Auswirkungen solcher Veränderungen haben andere Fahrer nach jahrelanger Arbeit im Gespür.»
«Oder dann die Art und Weise, wie Energie gesammelt wird und beim Bremsen hilft; wie später Energie freigesetzt werden soll. Es gibt so viel zu lernen. Und auf jeder Bahn wird die Antriebseinheit wieder anders verwendet. Das sind alles Gründe, wieso jungen Fahrern Zeit eingeräumt werden muss, und Yuki wird diese Zeit von uns bekommen.»
Österreich-GP, Spielberg
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23:55,147h
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +17,973 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +20,019
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 46,452
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 57,144
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 57,915
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:00,395 min
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:01,195
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:01,844
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde*
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde*
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
* Kollision und out, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
WM-Stand nach 9 von 23 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 182 Punkte
2. Hamilton 150
3. Pérez 104
4. Norris 101
5. Bottas 92
6. Leclerc 62
7. Sainz 60
9. Ricciardo 40
8. Gasly 39
10. Vettel 30
11. Alonso 20
12. Stroll 14
13. Ocon 12
14. Tsunoda 9
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Teams
1. Red Bull Racing 286
2. Mercedes 242
3. McLaren 141
4. Ferrari 122
5. AlphaTauri 48
6. Aston Martin 44
7. Alpine 32
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0