Mick Schumacher (Haas): Riesen-Stunk wegen Mazepin
Mick Schumacher: Ausrutscher im dritten freien Training
Die beiden Haas-Fahrer Mick Schumacher und Nikita Mazepin sind von der Rennleitung aufgefordert worden, nach ihrem Ausscheiden im ersten Quali-Segment vorzusprechen. Grund: Sie haben sich so lange um eine möglichst günstige Ausgangsposition gebalgt, bis der heranschiessende Sebastian Vettel fast ins Haas-Duo hineingekracht wäre. Das war haarig!
Nikita Mazepin beklagte sich nachher, er hätte eigentlich Vortritt gehabt, man wechsle sich da jeweils ab, doch Mick Schumacher habe ihn einfach so überholt, nicht zum ersten Mal, und das müsse nachher dringend thematisiert werden. Wäre der Moskauer eine Comic-Figur, wäre ihm Rauch aus den Ohren gekommen.
Mazepin schimpfte: «Das war eine Katastophe! Eigentlich wechseln wir uns von GP-Wochenende zu GP-Wochenende ab. Einmal darfst du als Erster auf die Bahn, beim folgenden Wochenende dein Stallgefährte. Hier war die Reihe an mir. Also hatte ich Priorität und sollte das Tempo bestimmen dürfen. Aber er hat mich einfach überholt – schon wieder! Er hat mich überholt, dann hat er mich aufgehalten, und von hinten kam Seb.»
Was sagt Mick Schumacher zu dieser gefährlichen Situation? Der Ferrari-Nachwuchsfahrer erklärt sich so: «Ich habe mich beim Team danach erkundigt, ob ich Nikita überholen dürfe, weil meine Reifentemperaturen in den Keller gingen. Und ich bekam dafür das Okay. Ich weiss nicht, was Nikita gesagt hat, aber ich vermute, seine Mannschaft hat ihm nicht mitgeteilt, was mir gesagt worden war.»
«Ich hatte die Erlaubnis – so lange das nicht nach Kurve 3 passiert, also habe ich schon vorher überholt. Und da war auch noch Lando Norris. Es war alles in allem ein Durcheinander mit so vielen Autos, die sich in Position zu bringen versuchten. Zum Schluss des ersten Quali-Segments standen vier Fahrzeuge vor uns in der Boxengasse, das hat zu einer Art Rückstau geführt und zu meinen niedrigen Reifentemperaturen. Leider hat mir niemand gesagt, dass von hinten Sebastian geschossen kommt. Was unsere Seite angeht, so haben wir nichts falsch gemacht.»
«Nikita kann gegenüber den Medien sehr offenherzig sein. Wir haben das intern geregelt, und ich bin sicher, Teamchef Günther Steiner wird auch noch darüber sprechen. Es stimmt, dass Nikita Priorität hatte. Aber es wurde im Training auch klar, dass ich mehr Tempo brauche, um meine Reifen zum Haften zu bringen. Und das Team wusste das. Der ganze Schlamassel begann mit den Autos, die so lange in der Boxengasse standen. Und nochmals – ich erhielt das Okay des Teams, ihn zu überholen. Ich wollte nicht sein Leben schwermachen, sondern meine Reifen besser aufzuheizen. So wie es aussieht, brauche ich mehr Speed, um auf die gleichen Temperaturen zu kommen wie er.»
«Generell bin ich Diskussionen gewöhnt, aber Team-intern, nicht in der Öffentlichkeit. Das ist eher neu für mich. Ich kann seinen Frust verstehen und auch wieder nicht. Denn nochmals – ich hatte das Okay des Teams, also gibt es nichts zu beklagen. Aber wenn er natürlich diese Infor nicht erhalten hat, dann kann ich auch verstehen, dass er wütend ist.»
Die Rennkommissare Garry Connelly (Australien), Tim Mayer und Danny Sullivan (beide USA) sowie Peter Oord (Niederlande) kamen zum Schluss – keine Strafe notwendig. Mit Verlaub: eine merkwürdige Entscheidung nach dieser gefährlichen Situation.
Abschlusstraining GP der Niederlande
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:08,885
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:08,923
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:09,222
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:09,478
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:09,527
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:09,537
07. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:09,590
08. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:09,933
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:09,956
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:10,166
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:10,332
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:10,367
13. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:10,406
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:11,161
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:11,314
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:10,530
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:10,731
18. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:11,301
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:11,387
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:11,875