Jean Alesi, René Arnoux über Verstappen–Hamilton
Ferrari-Fest in Mailand 2019: Ganz rechts René Arnoux, in der Mitte im dunkelblauen Anzug Jean Alesi
«Festival dello Sport» in Trient, eine dreitägige Veranstaltung, auf die Beine gestellt von der legendären italienischen Sportzeitung Gazzetta dello Sport. Zu einem Podiumsgepräch wurden auch die beiden früheren Ferrari-Fahrer René Arnoux und Jean Alesi eingeladen.
Der 73-jährige Arnoux und der 57-jährige Alesi wurden dabei natürlich auf das WM-Duell zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton angesprochen. Der siebenfache GP-Sieger Arnoux, WM-Dritter 1983, sagt: «Mein Wunsch-Weltmeister wäre Max Verstappen, aber ich glaube, am Ende wird doch wieder Lewis Hamilton die Nase vorn haben.»
GP-Sieger Jean Alesi, WM-Vierter 1996 und 1997: «Ich tippe auf Hamilton, auch deshalb, weil es mir nicht gefallen hat, was Max in Monza getan hat.» Alesi spricht hier die Kollision zwischen Hamilton und Verstappen an.
Alesi besucht normalerweise pro Jahr einige Male einen Grand Prix, Und er nimmt immer wieder auch zu kontroversen Thema Stellung, wie etwa nach der Aufregung im Anschluss an den WM-Auftakt in Bahrain. Kernfrage damals: Wieso durfte Lewis Hamilton im Nacht-GP 29 Mal am Ausgang von Kurve 4 abkürzen, straffrei, aber Max Verstappen erhielt später für das Verlassen der Rennstrecke an gleicher Stelle den Befehl, den Platz an Hamilton zurückzugeben?
Meinem Kollegen Jean-Michael Desnoues von Autohebdo sagte Jean Alesi damals: «Was mit Hamilton und Verstappen in Bahrain passiert ist, das verstehen die Fans nicht. Dabei gäbe es eine simple Lösung. Die Regeln sind hier einfach nicht klar. Lewis fuhr nach seinem Boxenstopp ständig neben der Strecke, es gab keine Strafe. Verstappen nutzte die gleiche Linie, um an Lewis vorbeizugehen, dann setzte es eine Strafe. Für mich braucht es hier mehr Klarheit. Und die muss so aussehen: Wenn ein Pilot mit allen vier Rädern neben der Bahn ist, muss er bestraft werden, und zwar unverzüglich.»
«Jeder Strecke hat einige Punkte, an welchen man nicht abkürzen sollte, weil das einen klaren Zeitgewinn bedeutet. Die Lösung wäre: Kürzt ein Fahrer ab, dann erhält er postwendend eine Durchtfahrtstrafe. Eine so klare Lösung lässt keinen Raum für Interpretation und Polemik. Als Lewis nach seinem Reifenwechsel auf die Bahn zurückkam, da wusste er genau – jetzt kommt eine für ihn ganz wichtige Rennphase. Indem er in Kurve 4 regelmässig neben der Bahn fuhr, genehmigte er sich einen stattlichen Zeitgewinn.»
Qualifying Istanbul Park
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:22,868
02. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:22,998
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23,196
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:23,265
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:23,326
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:23,477
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:23,706
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:23,954
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:24,305
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:24,368
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:24,795
12. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:24,842
13. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:25,007
14. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:25,200
15. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, ohne Zeit
16. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:25,881
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:26,086
18. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:26,430
19. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:27,525
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:28,449