Max Verstappen nach Rang 2: «Das ist nicht Formel 1»
Max Verstappen
Vielleicht bringt es der langjährige Formel-1-Fahrer Martin Brundle am besten auf den Punkt: «Es gibt harten, kompromisslosen Rennsport, mit zu allem entschlossenen Piloten. Und dann gibt es das hier in Saudi-Arabien. So etwas habe ich noch nie erlebt.»
Virtuelle Safety Car-Phasen, volle Safety-Car-Phasen, Abbruch, Kollisionen, fliegende Teile der Autos der beiden WM-Titelanwärter, Diskussionen zwischen Rennleiter und Top-Teams – sind denn alle verrückt geworden?
Max Verstappen wird letztlich bei der Formel-1-Premiere auf dem Jedda Corniche Circuit Zweiter; der 24-jährige ist in der WM nun von Hamilton eingeholt worden. Und die Nacht ist noch nicht vorbei: Die Rennleitung hat die beiden Streithähne zur Besprechung gebeten, es geht um ihre Kollision, als Verstappen gebeten worden war, Hamilton vorbei zu lassen.
Martin Brundle: «Ich glaube, was da passierte, war ein Missverständnis. Verstappen wollte Hamilton passieren lassen. Lewis wirkte verwirrt, ob er vorbeigehen soll oder nicht. Dann krachte es bereits.»
Für eine andere Aktion erhielt Verstappen von der Rennleitung eine Fünf-Sekunden-Strafe, als Hamilton schon vorbei war, Verstappen aber neben der Bahn auf Platz 1 beharrte. Das war in Kurve 1.
Max nach dem Rennen: «Unfassbar, was heute alles passiert ist. Ich wollte auf der Bahn alles geben, aber es hat nicht gereicht. Zum Schluss haben meine Hinterreifen nachgelassen und ich musste Tempo rausnehmen.»
Wie sieht Verstappen die Feindberührung? Max: «Ich verlangsamte, um ihn vorbeizulassen. Was er dann machte, verstehe ich nicht, auf einmal rauscht er in mich hinein. Mir wurde gesagt, ich solle ihn vorbeilassen, und genau das wollte ich tun.»
Als Max Verstappen ins Cockpit gefunkt wurde, dass ihn die Fans zum Fahrer des Abends gewählt haben, sagte der Niederländer: «Was heute passiert ist, ist unfassbar. Ich versuche, hier ein Rennen zu fahren, doch hier geht es offenbar mehr um Strafen als um Motorsport. Das ist für mich nicht Formel 1. Wir waren heute nicht schnell genug und müssen uns eben mit Rang 2 begnügen. Jetzt hoffe ich auf ein gutes Rennwochenende in Abu Dhabi.»
Saudi-Arabien-GP, Dschidda
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:28:43,979h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +11,825 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +27,531
04. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +27,633
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +40,121
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +41,613
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +44,475
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +46,606
09. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +58,505
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:01,358 min
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:17,212
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:23,249
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Crash
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Crash
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, Crash
WM-Stand nach 21 von 22 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 369.5 Punkte
2. Hamilton 369.5 Punkte
3. Bottas 218
4. Pérez 190
5. Leclerc 158
6. Norris 154
7. Sainz 149.5
8. Ricciardo 115
9. Gasly 100
10. Alonso 77
11. Ocon 72
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 587.5
2. Red Bull Racing 559.5
3. Ferrari 307.5
4. McLaren 269
5. Alpine 149
6. AlphaTauri 120
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 13
10. Haas 0