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Neues Rätsel Racing-Raritäten: Ein letzter Gruss

Von Mathias Brunner
Das neue Rätsel «Racing-Raritäten» ist ein letzter Gruss an einen grossen Mann. Welcher Fahrer ist auf dem Foto abgebildet? Wann und wo ist diese Aufnahme entstanden? Machen auch Sie mit!

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Auflösung vom letzten Mal: Der Belgier Patrick Nève in einem von Frank Williams eingesetzten March-Ford in Monza 1977. Das Bild passte aus zwei Gründen. Auf dem Rennwagen war «Fly Saudia» zu lesen, die Fluggesellschaft Saudia war der erste Formel-1-Sponsor aus Saudi-Arabien. Zudem haben wir vor kurzem den grossen Sir Frank Williams verloren. Überdies, für die Technik-Fans, war der March nur selten mit diesem Frontflügel zu sehen.

Patrick Nève verstarb am 13. März 2017 in seinem Alterssitz auf dem Land. Sein Name ist den meisten heutigen Renn-Fans kein Begriff mehr, und doch gebührt ihm eine Fussnote der Grand-Prix-Historie: Denn am 8. Mai 1977 kam er auf dem Circuito de Jarama in Spanien in einem March 761 als Zwölfter über die Ziellinie – und schrieb damit Geschichte als erster Fahrer von «Williams Grand Prix Engineering», jedem Rennstall von Frank Williams, der zum drittältesten und –erfolgreichsten Rennstall werden sollte, hinter Ferrari und McLaren.

Mit seinem vollen Namen hätte Nève kaum Karriere machen können: Am 13. Oktober 1949 wurde er in Lüttich geboren als Patrick Marie Ghislain Pierre Simon Stanislas Nève de Mévergnies.

Es war die Zeit, als noch nicht Kart-Kids die Formel 1 bevölkerten. Rennfahrer drangen auf völlig unterschiedliche Art und Weise bis in den GP-Sport vor. Nève hatte bei der Jim-Russell-Rennfahrerschule in Snetterton Rennluft geschnuppert und kam so auf den Geschmack.Die Schulleitung war so beeindruckt, dass sie ihm einen Job als Fahrlehrer offerierte. Nève nahm gerne an. Sein Gehalt steckte er fortan in die Rennerei.

Patrick kletterte die klassische Rennleiter hoch – Formel Ford (Meister 1974), Formel 3 (1975). Als EM-Vierter erhielt er einen Formel-1-Test bei Brabham. Er fuhr sogar einige nicht zur WM zählende Rennen, aber dann tauchte Emilio de Villota mit mehr Geld auf.

Für das private RAM-Brabham-Team gab er in Belgien 1976 sein Formel-1-WM-Debüt (Ausfall). In Frankreich sprang er bei Ensign für den verletzten Chris Amon ein.

1977 ging Nève für Williams an den Start, mit einem March 761-Ford. Schon auf dem Auto – arabische Sponsoren wie Fly Saudia, mit welchen Frank Williams drei Jahre später mit Alan Jones Formel-1-Weltmeister werden sollte. Nève selber hatte die Belle-Vue-Brauerei als Geldgeber mitgebracht.

Nève schlug sich tapfer: Rang 7 in Monza war aber das beste Ergebnis 1977. Bis Kanada hatte er sich mit Frank Williams verkracht.

Für 1978 erhielt Patrick bei Williams keinen neuen Vertrag mehr, die Formel-1-Pläne von Willi Kauhsen zerschlugen sich, und der Belgier stand ohne Auto da. Patrick Nève konnte sich mit seinem eigenen March nicht fürs Heimrennen in Belgien vorqualifizieren.

Nève trat danach einige Male in Le Mans und oft bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps und in der belgischen Tourenwagenmeisterschaft an.

Jahrlang führte Patrick Nève nach Abschluss seiner Rennkarriere in Brüssel eine Sportmarketingfirma.

Damit zum neuen Rätsel: Das Foto ist ein letzter Gruss an einen fabelhaften Mann, in Sachen Rennstrecke lohnt es sich, die Natur zu beachten.

Wer ist das? Wo und wann ist dieses Bild aufgenommen worden?

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.


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