Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Wegen Krieg in Ukraine: Haas ohne russische Farben!

Von Mathias Brunner
In diesen Farben ist Haas zum letzten Mal gefahren

In diesen Farben ist Haas zum letzten Mal gefahren

Nach dem Einmarsch von Russland in die Ukraine ist ein Sotschi-GP unhaltbar geworden. Auch der Haas-Rennstall handelt: Die Farben des russischen Sponsors Uralkali kommen runter, das Auto fährt ab sofort in Weiss.

Am Donnerstagabend trafen sich im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya die zehn Teamchefs mit Formel-1-Sportchef Ross Brawn. Es geht um die Durchführung eines WM-Laufs in Sotschi, was nach dem Einmarsch von Russland in die Ukraine unhaltbar geworden ist.

Formel-1-Champion Sebastian Vettel ist vorgeprescht und hat gesagt: «Ich bin schockiert. Es ist schrecklich, was derzeit passiert. Es ist ein Rennen in Russland geplant, aber ich für meinen Teil habe bereits beschlossen – ich werde dort nicht fahren.»

«Es ist schlicht falsch, in solch einem Land anzutreten. Unschuldige Menschen werden ihr Leben verlieren, aus merkwürdigen, dummen Gründen einer verrückten Landesführung. Ich werde das in der Fahrervereinigung GPDA gewiss thematisieren. Aber mein Entschluss steht bereits fest.»

Der US-amerikanische Rennstall Haas ist bislang in den Farben von Uralkali angetreten, viele Fans erkennen im Design des Rennwagens von Nikita Mazepin und Mick Schumacher die russische Flagge. Damit ist es nun vorbei.

Haas bestätigt nach dem zweiten Barcelona-Testtag: «Haas wird ab 25. Februar mit einem weissen Rennwagen fahren, ohne Uralkali-Werbung. Nikita Mazepin wird wie geplant am Morgen fahren, Mick Schumacher am Nachmittag. Was Abkommen mit Team-Partnern angeht, werden wir keinen weiteren Kommentar abgeben.»

Uralkali, ein Bergbau-Unternehmen mit Sitz in Beresniki (Zentral-Russland) ist der grösste Mineraldüngerhersteller des Landes. Nikita Mazepins Vater Dmitry Mazepin (53) hat sich 2013 in die Firma eingekauft und ist heute Mehrheitsaktionär und Vorsitzender der Uralkali-Mutterfirma Uralchem. Er gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Vladimir Putin.

Aber seltsam: Die Farben des russischen Hauptsponsors Uralkali sind eigentlich rot und grün. Wie also kam es zum Haas-Design mit den Farben weiss, blau und rot?

Haas-Teamchef Günther Steiner Anfang 2021: «Wir wollten einfach mal etwas Anderes machen, und bei den Verhandlungen mit allen Parteien ist diese Lackierung herausgekommen. Unser Grafiker machte ein paar Vorschläge, und der hier hat den meisten Leuten am besten gefallen.»

Nikita Mazepin und Haas-Teamchef Günther Steiner sagten am 24. Februar alle Medientermine ab.

Barcelona-Test, 24. Februar

1. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:19,689 min (79 Runden)
2. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:19,918 (147)
3. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:20,288 (126)
4. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:20,537 (66)
5. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:20,546 (71)
6. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:20,784 (74)
7. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:21,430 (78)
8. Nikita Mazepin (RU), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,512 (42)
9. Alexander Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:21,531 (47)
10. Guanyou Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:21885 (71)
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:21,894 (61)
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:21,920 (55)
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,949 (66)
14. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:22,164 (125)
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:22,288 (21)
16. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:22,562 (40)

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