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Hamilton reumütig, aber nicht überzeugend

Von Peter Hesseler
Hamilton als geläuterter Fahrer in Montreal ...

Hamilton als geläuterter Fahrer in Montreal ...

Nach Aussetzern in Monaco gibt sich der britische Ausnahme-Könner demütig und respektvoll, schielt aber dennoch nach vorne.

Lewis Hamilton hat das Schlimmste offenbar überstanden. Nach seinem unterirdischen Rennen mit Rammstössen und Kollegenbeleidigung in Monaco hatte sich der McLaren-Mercedes-Pilot im Vorfeld beim Weltverband brieflich für sein Verhalten entschuldigt . Er hatte die Bestrafungen durch die FIA-Kommissare zuvor als «absoluten Witz» bezeichnet. Die FIA gewährte Gnade, hat den brodelnden Vulkan Hamilton aber sicher im Auge.

Der sagt jetzt: «Meine Fahrerkollegen sind alles hochtalentierte Leute.» In Monaco waren es noch Idioten, die nicht Auto fahren können.

Lewis meint, er habe mit (seinen Monaco-Opfern) Pastor Maldonado und Felipe Massa telefoniert und sich entschuldigt, damit sei es nun gut. Er kenne und schätze Massa. Der Brasilianer hatte Hamilton als schlimmsten Kollegen bezeichnet, dem man auf der Piste begegnen könne. Vielleicht brächten Hamilton Strafen ja zur Vernunft.

Der Brite sagt: «Das Überholen ist immer eine haarige Sache, in Monaco ganz besonders. Es kann gut gehen, aber auch voll daneben. Manchmal hat man gute Tage im Büro, manchmal nicht. In Monaco hatte ich offenbar keinen guten. Ich habe drüber nachgedacht und daraus gelernt und das Wochenende hinter mir gelassen. Jetzt geht es weiter.»

Und zwar in Kanada, jenem Land also, in dem Hamilton 2007 seinen ersten GP-Sieg einfuhr. Da denkt er derzeit lieber dran als an Monaco.

Er sei im Verlaufe seiner Karriere an häufige Unterredungen mit den Rennkommissaren gewöhnt. «Ich fahre nun mal hart an der Grenze.» Es klingt, als ob er es dabei belassen werde. Und nichts deutet daraufhin, dass der Vulkan sein inneres Feuer vollständig im Griff hätte.

Hamilton wurde in Monaco Sechster und von seinem Teamkollegen Jenson Button, der auf und neben der Strecke völlig ohne Eskapaden auskommt, eindrucksvoll in den Schatten gestellt. Lewis hat derzeit mit sich – und mit Button – alle Hände voll zu tun.

An Sebastian Vettel denkt der WM-Zweite trotzdem: «Die Red Bulls waren auf jeder Strecke erfolgreich, aber es stimmt schon, dass wir hier in Montreal von den Rennen, die nun anstehen, die besten Chancen haben, am Ende vorne zu stehen.»

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