Danke, deutsche Fahrer!
Nico Rosberg
Bei einem Blick auf die Tabelle fällt auf: Die deutschen Fahrer sind 2011 bisher gut unterwegs. Mit dem führenden und dominierenden Sebastian Vettel, schon 2010 Weltmeister, und wie es scheint nach fünf Siegen und zwei zweiten Plätzen auch in diesem Jahr, mit Nick Heidfeld (8.), Michael Schumacher (9.) und Nico Rosberg (10.) sind vier Fahrer von den ersten zehn «made in Germany». Mit Adrian Sutil sogar fünf der ersten 12.
Zugegeben, Sutil wackelt teamintern bei Force India ein wenig angesichts der starken Leistungen von Neuling Paul Di Resta. Und Heidfeld kann im Renault noch nicht restlos überzeugen. Andererseits haben diese beiden nichts verlernt, wie Sutils siebter Rang von Monaco (Platz 5 war möglich) und Heidfelds Kanada-GP (zeitweise Zweiter unter schwierigsten Bedingungen) gezeigt haben.
Und Rosberg, zuletzt zweimal mit Pech Elfter, hatte in China phasenweise Siegchancen.Gerhard Berger stuft den Wiesbadener auf Vettel-Niveau ein, also als potenziellen Weltmeister. Und Schumi wiederum fährt in den Rennen unverdrossen auf Rosbergs Niveau. Beide sind punktgleich. Wenn die Chance für eine Grosstat da ist, wird der 42-Jährige sie nutzen, wie er mit seinem Kanada-Auftritt (Platz 4) bewiesen hat.
Timo Glock wird derzeit einzig vom Virgin-Cosworth auf Gesamtrang 23 festgenagelt, aber auch er hat 2008 und 2009 bewiesen, dass er um Siege fahren kann, wenn sein Material (damals Toyota) es zulässt.
Deutschland ist auch andernorts gut im Rennen: In Le Mans triumphierte jüngst ein gewisser André Lotterer aus Duisburg im Audi in eindrucksvoller Manier. Ralf Schumacher fährt in der DTM für Mercedes neuerdings Podestplätze ein, und das nicht aus Zufall.
Alle diese Fahrer (und sicher auch andere, für die einem F1-Berichterstatter leider manchmal der Blick fehlt) bringen herausragende Leistungen oder sind zumindest dazu fähig.
Damit ist es fast egal, welcher Serie wir zusehen: Die Chancen auf deutsche Erfolge sind stets gegeben.
Wir haben uns zwar daran gewöhnt, sollten diesen Zustand aber nicht als gottgegeben hinnehmen.