MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Piquet Jr. zu Crashgate: Wurde behandelt wie ein Hund

Von Andreas Reiners
Nelson Piquet Jr. crashte 2008 absichtlich

Nelson Piquet Jr. crashte 2008 absichtlich

Der Crashgate-Skandal von 2008 schreibt 15 Jahre später wieder Schlagzeilen. Jetzt äußert sich Nelson Piquet Jr., der damals involviert war.

Einer der größten Formel-1-Skandale ist wieder in den Schlagzeilen: Nelson Piquet Jr. hatte 2008 im Rennen von Singapur absichtlich einen Unfall herbeigeführt, um seinem Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen.

Zuletzt meldete sich Felipe Massa und kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen, denn nach einem Interview des damaligen F1-Chefs Bernie Ecclestone stellt sich die Frage, ob das Ergebnis hätte gestrichen werden müssen. Wäre das passiert, hätte der Brasilianer 2008 den Titel geholt.

Nun spricht Piquet Jr. im «Pelas Pistas» Podcast über die damaligen Geschehnisse hinter den Kulissen, und, dass der damalige Renault-Chef Flavio Briatore anfing, «eine Menge Druck auf mich auszuüben, bis es zu diesem Wochenende [in Singapur] kam, und, um es kurz zu machen: Sie haben mich psychologisch an die Wand gedrückt und ich hatte keinen Ausweg mehr.»

«Viele Leute fragen mich, ob ich es noch einmal tun würde, und die Antwort ist natürlich nein, aber in diesem Alter [er war 23], unter diesem Druck zu stehen und niemanden an seiner Seite zu haben, mit dem Mobbing, den Beschwerden, dem Druck und immer gesagt zu bekommen: 'Das ist deine letzte Chance' [war hart]», sagte Piquet.

«Du siehst, wie dein Traum, auf den du dein ganzes Leben lang hingearbeitet hast, platzt, und [plötzlich] war ich der Teamkollege, der nicht so stark war wie [Fernando] Alonso, nach [Heikki] Kovalainen.»

Piquet Jr. blieb nach dem Skandal zunächst noch bis Mitte 2009 bei Renault, «und dann haben sie meinen Vertrag aufgelöst und gesagt: Grosjean wird deinen Platz einnehmen. Ich sagte: 'Das könnt ihr nicht machen', aber das war ihnen egal und sie behandelten mich wie einen Hund. Da habe ich gesagt: 'Ok, da ihr mich rausschmeißt und denkt, ich sei Müll, müssen wir alles klarstellen, und da wusste jeder von der Geschichte.» Piquet packte nach seinem Rausschmiss aus, fertig war der Crashgate-Skandal.

Was Massa und den verlorenen Titel angeht, stellte Piquet Jr. klar: «Natürlich wollte ich, dass es anders ist, es ist logisch, dass ich es nicht getan habe, um eine Person direkt zu beeinflussen», sagte er.

Massa ging in Singapur leer aus, weil Ferrari einen Boxenstopp verpatzte. Man kann zwar argumentieren, dass der Stopp ohne die Gelbphase, die Piquet Jr. mit seinem Crash ausgelöst hätte, nie stattgefunden hätte. Trotzdem war es ein Fehler des Ferrari-Teams.

Piquet Jr.: «Es war eine Teamorder, um jemandem in unserem Team zu helfen, nicht um Felipe zu behindern, das war nicht so. Wir wussten nicht, was passieren würde, und Felipe hätte das Rennen sehr wohl gewinnen können, wenn der [schlechte] Boxenstopp nicht passiert wäre.»

Ergebnis Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,179 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,769
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +3,082
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,320
06. Lando Norris (GB), McLaren, +3,701
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +4,939
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +5,382
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +5,713
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +6,052
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +6,513
12. Carlos Sainz (E), Ferrari, +6,594
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Ocon
Esteban Ocon (F), Alpine, Kollision mit Gasly
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollision mit De Vries
Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, Kollision mit Sargeant
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
George Russell (GB), Mercedes, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Stroll

WM-Stand (nach 3 von 23 Rennen) 

Fahrer
01. Verstappen 69 Punkte
02. Pérez 54
03. Alonso 45
04. Hamilton 38
05. Sainz 20
06. Stroll 20
07. Russell 18
08. Norris 8
09. Hülkenberg 6
10. Leclerc 6
11. Bottas 4
12. Ocon 4
13. Piastri 4
14. Gasly 4
15. Zhou 2
16. Tsunoda 1
17. Magnussen 1
18. Albon 1
19. Sargeant 0
20. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 123 Punkte
02. Aston Martin 65
03. Mercedes 56
04. Ferrari 26
05. McLaren 12
06. Alpine 8
07. Haas 7
08. Alfa Romeo 6
09. AlphaTauri 1
10. Williams 1


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