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Max Verstappen: Knallharte Kritik an den Kritikern

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Der dreifache Formel-1-Champion Max Verstappen muss sich nach dem Ungarn-GP viel Kritik gefallen lassen: Ruppiger Ton am Funk, Respektlosigkeit, zu harsche Schelte. Was Max an den Kritikern kritisiert.

Hat es Max Verstappen auf dem Hungaroring übertrieben? Auf den sozialen Netzwerken wurde noch während des Ungarn-GP moniert, dass Verstappen eher dünnhäutig wirke, viele Formel-1-Fans fanden seine harschen Worte für Renningenieur Gianpiero Lambiase und für die Strategiemannschaft im und nach dem Grand Prix unangemessen. Klar war davon die Rede, dass da einer wohl etwas zu lange in die Nacht hinein Sim-Rennen gefahren sei.

Der 61-fache GP-Sieger wird im Fahrerlager des Circuit de Spa-Francorchamps auf seine zornigen Reaktionen am vergangenen GP-Wochenende in Ungarn angesprochen. Max sagt: «Was viele Leute nicht verstehen – wir gehen in diesem Team sehr offen miteinander um. Und es gibt immer Diskussionen im und nach einem Rennen, nur hören die meisten Menschen die nicht im vollen Umfang.»

«Unsere Strategie hat sich nicht als die richtige erwiesen, das haben wir thematisiert, dann gucken wir nach vorne. Ich bin sehr erfolgsorientiert, und diese Einstellung teile ich mit dem ganzen Team. Wir wollen perfekt arbeiten, und dann kommt vielleicht ein Sieg heraus. Mir ist klar, dass wir nicht immer fehlerfrei arbeiten können, und wenn es mal nicht so gut läuft, dann bin ich der Ansicht, dass man seine Frustration mitteilen sollte.»

«Dann kommt das Adrenalin: Du steckst mitten in einem Rennen, es läuft nicht so wie erhofft, du bist enttäuscht, klar kann da der Ton auch mal rauer werden. Nach dem Grand Prix bringen wir ganz offen auf den Tisch, was nicht optimal gelaufen ist und lernen daraus etwas.»

Und wie ist das nun mit dem Sim-Racing?

«Nun, es ist nichts Neues, dass ich bis morgens um drei in der Simulation sitze. Die Leute müssen sich keine Sorgen machen, es sind keine weiteren Sim-Rennen angesetzt. Aber es ist doch immer so – wenn es mal nicht gut läuft, dann knüpfen einige Menschen das sofort daran, dass ich eben so lange im Simulator sass oder dass ich angeblich zu schwer sei oder sonst etwas Erfundenes.»

«Fakt ist: Ich fuhr auch in Imola bis spät in die Nacht eine Simulation und dann habe ich den Grand Prix gewonnen. Und ich hatte auch genug Schlaf. Ich fahre seit 2015 Sim-Rennen und weiss genau, wie ich meine Kräfte einteilen muss. Nach den ersten drei WM-Titeln sollte ich so langsam wissen, was ich mir zutrauen darf.»

Gerade im englischsprachigen Raum war – wie so oft – Entrüstung zu hören über einige saftige Worte von Verstappen. Max meint: «Wenn die Leute das nicht hören wollen, dann sollen sie halt den Ton runterdrehen. Ich bin mit Feuer und Flamme bei der Sache und brenne mit jeder Faser meines Körpers für ein gutes Ergebnis. Da muss auch Raum für klare Worte sein.»

«Für mich ist das ein ganz wichtiger Teil meiner Arbeit: Wir müssen so ehrlich miteinander umgehen können, dass auch harte Worte fallen dürfen. Vielleicht ist das ein Zeichen unserer Zeit – dass einige Menschen offenbar mit Kritik nicht mehr umgehen können. Und pardon, so politisch korrekt will ich nicht sein.»

«Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang: In anderen Sportarten fällt auch mal ein Fluch, aber diese Athleten tragen kein Mikro vor dem Mund. Ich meine, da erhält ein Spieler im Fussball den Pass nicht und bestimmt fällt auch mal ein Wort über den Mitspieler, aber niemand hört es. Bei uns ist Kommunikation mit der Mannschaft in der Box nun mal Teil des Arbeit, und einen Teil davon bekommen die Menschen nun mal zu hören.»

«Wir haben viele Rennen durch herausragende Strategie gewonnen, gerade in kritischen Situationen. Wenn du nicht mehr das beste Auto hast, wird alles schwieriger. Da fällt es dir nicht mehr leicht, einen Gegner schnell hinter dir zu lassen, du hast Mühe, dich dahinter zu halten und in Position zu bringen, da überhitzen die Reifen und der Vorteil neuer Walzen ist früher dahin als erhofft. Da kommt das Eine zum Anderen.»

«Du kannst in Sachen Strategie nicht immer alles nach Wunsch umsetzen. Aber du kannst versuchen, daraus etwas zu lernen – um es beim nächsten Mal besser zu machen. Und genau so denkt auch das Team.»

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 138,01:989 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +2,141 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,880
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,686
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,349
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +23,073
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +39,792
08. George Russell (GB), Mercedes, +42,368
09. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:17,259 min
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:17,976
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:22,460
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1 Runde
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
14. Alex Albon (T), Williams, +1
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1
18. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Hydraulikdefekt

WM-Stand (nach 13 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 265 Punkte
02. Norris 189
03. Leclerc 162
04. Sainz 154
05. Piastri 149
06. Hamilton 125
07. Pérez 124
08. Russell 116
09. Alonso 45
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 11
14. Oliver Bearman (GB) 6
15. Gasly 6
16. Magnussen 5
14. Albon 4
18. Ocon 3
19. Zhou 0
20. Sargeant 0
21. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 389 Punkte
02. McLaren 338
03. Ferrari 322
04. Mercedes 241
05. Aston Martin 69
06. Racing Bulls 33
07. Haas 27
08. Alpine 9
09. Williams 4
10. Sauber 0

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