Training Belgien: Verstappen 1., Strafe ist bestätigt
Bestzeit für Weltmeister Max Verstappen im ersten Training
Wundertüte Circuit de Spa-Francorchamps: Viel Sonne und sommerlich angenehm am Donnerstag, Nieselregen und grau in grau am Freitagmorgen, dann zeigte sich wieder die Sonne, so schnell geht das in den Ardennen.
Die belgische Traditionsstrecke ist berüchtigt für unberechenbare Wetterwechsel. Die Fahrer gingen bei 21,7 Grad (Strecke 36,5 Grad) auf die Bahn, zahlreiche Rennwagen mit Messpunkten an den Frontflügeln – die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA wollen ergründen, ob ein paar Rennställe hier punkto Biegsamkeit des Frontflügels im Graubereich fischen.
Spa-Francorchamps hat sich in den vergangenen Jahren als eine jener Strecken erwiesen, auf welcher Teams Strafversetzungen schlucken – wegen des Einbaus neuer Motorteile; in der Hoffnung, dass der entsprechende Fahrer im Grand Prix wieder aufholen kann. So erhält Racing Bulls-Fahrer Yuki Tsunoda einen komplett neuen Motor und wird von ganz hinten starten.
Max Verstappen, so hat die FIA während des ersten Trainings bestätigt, wird um zehn Ränge zurückweichen müssen.
Aufreger nach vier Minuten: Dreher von Racing Bulls-Fahrer Daniel Ricciardo beim Beschleunigen aus der La Source heraus. Der achtfache GP-Sieger aus Australien konnte eine Berührung der Pistenbegrenzung eben noch vermeiden. Uff …
Die Fahrer loteten die Haftung der teilweise neu asphaltierten Bahn zunächst auf mittelharten und harten Pirelli-Reifen aus.
Anderes Sorgenkind: Esteban Ocon brachte seinen Alpine-Rennwagen wegen eines Wasserlecks bei der Batterie an die Box. Das Auto in Farben des Hollywood-Streifens «Deadpool & Wolverine» verschwand für den Rest des Trainings in der Garage der Franzosen.
Stand nach einer Viertelstunde: Verstappen auf harten Reifen eine halbe Sekunde vor Russell (auf mittelharten Walzen), dann Hamilton, Piastri, Norris, Leclerc und Sainz.
Monaco-Sieger Leclerc ermahnte seinen Renningenieur Bryan Bozzi am Funk: «Sprich nicht mit mir in schnellen Kurven.»
Nach einer halben Stunde endlich Fahrer mit weichen Pirelli auf der Bahn: George Russell übernahm im Mercedes die Spitze, Verstappen konterte sofort und rückte wieder auf Platz 1, sieben Zehntelsekunden vor Ungarn-Sieger Oscar Piastri.
Sergio Pérez zu diesem Zeitpunkt Sechster, aber fast eine Sekunde hinter Max: «Ich habe grosse Mühe mit dem Wagen beim Einlenken, das Auto vermittelt mir kein Gefühl.»
Andere haben auch Sorgen. Haas-Teamchef Ayao Komatsu: «Wir haben grosse Mühe in den mittelschnellen Kurven.» Nico Hülkenberg auf P17, Kevin Magnussen auf P18.
Racing Bull-Pilot Yuki Tsunoda: «Untersteuern in einigen Kurven, Übersteuern in anderen, das ist alles unberechenbar.»
Die Fahrer von Mercedes und Ferrari kämpfen mit Bouncing (Stampfbewegung des Autos) in den schnellen Passagen.
Zwischenbilanz nach den ersten 60 Trainingsminuten: Fahrer und Ingenieure haben hier noch sehr viel Arbeit.
1. Training, Spa-Francorchamps
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:43,372 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:43,903
03. Alex Albon (T), Williams, 1:44,099
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:44,225
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:44,279
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:44,306
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:44,329
08. Lando Norris (GB), McLaren, 1:44,415
09. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:44,574
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:44,699
11. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:44,833
12. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:44,921
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:44,950
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:45,155
15. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:45,311
16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:45,564
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:45,645
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:45,812
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:45,995
20. Esteban Ocon (F), Alpine, ohne Zeit