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Lewis Hamilton (2.): Kritik an Mercedes-Strategie

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton fuhr ein starkes Rennen

Lewis Hamilton fuhr ein starkes Rennen

​Zweiter Platz für Weltmeister Lewis Hamilton beim Traditions-GP von Belgien. Der Mercedes-Fahrer muss sich seinem Stallgefährten George Russell geschlagen geben und wirkt leicht verstimmt.

Rang 2 für Mercedes-Star Lewis Hamilton beim Grossen Preis von Belgien, der 39-jährige Champion zeigt auf dem Circuit de Spa-Francorchamps eine starke Leistung, hat weite Strecken des Rennens dominiert, zieht letztlich aber wegen der besseren Strategie von Russell den Kürzeren. Russell hielt nur einmal für frische Reifen an, Hamilton zwei Mal.

Lewis steht in der Königsklasse zum 201. Mal auf dem Siegerpodest, seinen 105. GP-Sieg verpasst er lediglich um eine knappe halbe Sekunde. Danach wirkt der siebenfache Formel-1-Weltmeister leicht verstimmt.

Unterm Strich lässt sich festhalten: Die Strategie bei Russell war die bessere, aber Hamilton hätte es in der Hand gehabt, George den Sieg noch wegzuschnappen. Es gab keine Stallorder bei Mercedes, sondern nur die Anweisung an beide Fahrer über Funk: «Lasst euch genügend Raum.»

Lewis Hamilton stuft seine Leistung so ein: «Als das Wochenende begann, hätte ich nicht von einem Doppelsieg zu träumen gewagt. Gratulation an George und ans ganze Team für diese feine Leistung.»

«Am Freitag waren wir mit dem Auto überhaupt nicht zufrieden, da fühlte sich der Wagen wirklich nicht wie ein Siegerfahrzeug an. Wir haben dann die Abstimmung auf den Kopf gestellt.»

«Dann kam der verregnete Samstag, und da ist es nicht einfach, im Detail zu spüren, was all diese Veränderungen gebracht haben. In der Quali lief es im zweiten Teil sehr gut, in Q3 weniger gut, also nicht immer viele Fragezeichen, auch woher diese Unterschiede kamen. Und dann natürlich wieder eine Umstellung, das Rennen auf trockener Bahn. Mein Auto lag wirklich fabelhaft heute, und unsere Strategie war solide.»

Solide ja, aber nicht genial wie jene bei Russell, und das hat am Ende den Ausschlag gegeben über Sieg und Niederlage. Hand aufs Herz: Wie nahe kam Hamilton einem echten Angriff auf Russell? Lewis: «Klar habe ich alles versucht, die Lücke zu George zu schliessen. Aber es hat eben nicht gereicht.»

Und dann kommt leise Kritik: «Bei jedem Einsatz hatte ich mit den Reifen noch Reserven, aber das Team hat mich hereingeholt. Das war unglücklich, aber es ist nun mal so.»

Übersetzung: Ich hätte mit der gleichen Strategie wie Russell hier den Sieg nach Hause fahren können.

«Wir haben nun in den letzten Rennen einige sehr gute Leistungen zeigen können, und ich hoffe natürlich, dass dieser Trend anhält. Wenn wir uns besser qualifizieren, dann liegen auch mehr Spitzenergebnisse drin. McLaren hat auch heute tollen Speed gezeigt, aber wir werden den Fuss in Sachen Entwicklung voll auf dem Gaspedal lassen.»

Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:19:57,040 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,526 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1,173
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,549
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing,+9,226
06. Lando Norris (GB), McLaren, +9,850
07. Carlos Sainz (E), Ferrari, +19,795
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +43,195
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +49,963
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +52,552
11. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +54,926
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:03,011 min
13. Alex Albon (T), Williams, +1:03,651
14. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:04,365
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:06,631
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:10,638
17. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:16,737
18. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:26,057
19. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:28,833
Out
Guanyu Zhou (RCH), Sauber, Hydraulik

WM-Stand (nach 14 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 275 Punkte
02. Norris 197
03. Leclerc 174
04. Piastri 164
05. Sainz 160
06. Hamilton 143
07. Russell 141
08. Pérez 129
09. Alonso 47
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 11
14. Gasly 6
15. Oliver Bearman (GB) 6
16. Magnussen 5
17. Albon 4
18. Ocon 4
19. Zhou 0
20. Sargeant 0
21. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 404 Punkte
02. McLaren 361
03. Ferrari 340
04. Mercedes 284
05. Aston Martin 71
06. Racing Bulls 33
07. Haas 27
08. Alpine 10
09. Williams 4
10. Sauber 0

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