Claire Williams: «Werde damit leben müssen»
Claire Williams
«Uns ging einfach das Geld aus», gesteht Claire Williams im Gespräch mit «Business of Sport», als sie über die Gründe für den Verkauf jenes Rennstalls sprach, der 1977 von ihrem Vater gegründet wurde und ihren Namen trägt. Claire Williams leitete die Geschicke des Teams von 2013 bis 2020. Doch dann liess sich ein Verkauf nicht mehr vermeiden.
Grund dafür war die wirtschaftliche Lage, die durch die ausbleibenden Zahlungen des damaligen Titelsponsors «Rokit» verschärft wurde. «Wir hatten für 2019 einen Titelsponsor und in der zweiten Jahreshälfte sprachen wir dann über die Zahlungen für 2020, die vertraglich vereinbart worden waren, aber nie erfolgten», erinnert sich die frühere Teamchefin, und betonte, dass der frühere Geldgeber vor Gericht gestellt und von diesem zur Zahlung von rund 30 Millionen Pfund verpflichtet wurde.
«Sie haben nicht bezahlt und das riss natürlich ein grosses Loch in unser Budget für 2020. Wir hatten zwar das Glück, dass wir jemanden finden konnten, der diese Lücke für uns schloss. Doch als wir zum Saisonstart nach Melbourne reisten, kam die Covid-Krise und wir reisten alle wieder unverrichteter Dinge ab», erzählt Claire Williams weiter.
«In jenem Jahr fand bis Juli kein Rennen statt, und wenn du nicht auf der Strecke bist, dann kannst du auch kein Geld verdienen. Das war der letzte Sargnagel, und etwas, das wir nicht kontrollieren konnten. Es war herzzerreissend, und ich werde jeden Tag damit leben müssen», betont die mittlerweile 48-Jährige.
2020 übernahm das amerikanische Unternehmen Dorilton Capital das Zepter im Traditionsrennstall, der mehr als 40 Jahre in Besitz der Williams-Familie war und das eigentlich auch hätte bleiben sollen. «Wir hatten nicht als Familie beschlossen, dass wir das Team verkaufen, weil wir genug von der Formel 1 hatten. Ich hatte die Absicht, das Team für meinen Sohn oder meine Neffen weiterzuführen», erklärt Williams, die auch offenbart, dass sie rückblickend bereut, gar keine Anteile am Team behalten zu haben. «Es ärgert mich, dass ich bei den Verhandlungen nicht einfach gesagt habe, dass wir fünf Prozent der Anteile behalten wollen.»
«Aber wir hatten wirklich Glück, dass wir gute Leute gefunden haben, die eine langfristige Strategie für das Team hatten und dessen Erbe schätzen. Es war ein grosses Glück, denn 2020 war für alle ein fürchterliches Jahr, in dem die meisten Leute keine Geschäfte übernahmen und sicherlich kein Interesse hatten, ein in Not geratenes Formel-1-Team zu kaufen», ergänzt die Britin.
Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:40:52,571 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +20,945 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +41,823
04. George Russell (GB), Mercedes, +1:01,040 min
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,430
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1:25,248
07. Carlos Sainz (E), Ferrari, +1:36,039
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1 Runde
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +1 Runde
11. Franco Colapinto (AR), Williams, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
17. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
18. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas
Alex Albon (T), Williams
WM-Stand (nach 18 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 331 Punkte
02. Norris 279
03. Leclerc 245
04. Piastri 237
05. Sainz 190
06. Hamilton 174
07. Russell 155
08. Pérez 144
09. Alonso 62
10. Hülkenberg 24
11. Stroll 24
12. Tsunoda 22
13. Albon 12
14. Ricciardo 12
15. Gasly 8
16. Oliver Bearman (GB) 7
17. Magnussen 6
18. Ocon 5
19. Colapinto 4
20. Zhou 0
21. Sargeant (USA) 0
22. Bottas 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 516 Punkte
02. Red Bull Racing 475
03. Ferrari 441
04. Mercedes 329
05. Aston Martin 86
06. Racing Bulls 34
07. Haas 31
09. Williams 16
08. Alpine 13
10. Sauber 0