Liuzzi über Kimi Antonelli: «Der Druck ist gross»
Im zarten Alter von 18 Jahren hat Andrea Kimi Antonelli die Chance seines Lebens bekommen: Der Mercedes-Nachwuchsstar steigt in die Königsklasse des Vierrad-Sports auf. 2025 darf er an der Seite von George Russell um WM-Punkte kämpfen. Er folgt auf den siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton, der sein Glück bei Ferrari versuchen wird.
Die Aufmerksamkeit, die Antonelli zukommt, ist riesig, entsprechend gross ist auch der Druck, der auf seinen jungen Schultern lastet. Dass dieser auch zu gross werden kann, zeigte sich im ersten Training in Monza, in dem Antonelli nach eineinhalb Runden in die Reifenstapel gebrettert war. Es war der erste FP1-Einsatz des Teenagers, der im nächsten Jahr in der Startaufstellung stehen wird.
Trotz des Abflugs hat Antonelli schon einige Fans und Experten von sich überzeugt, auch Landsmann Vitantonio Liuzzi, der zwischen 2005 und 2011 insgesamt 80 GP-Starts absolviert und 26 WM-Punkte eingefahren hat. Der 44-Jährige sagte gegenüber «F1.com»: «Kimi hat seit seinen Kart-Tagen einige wirklich starke Leistungen gezeigt. Ich denke, er ist ein unglaubliches Talent.»
«Was in Monza passiert ist, hätte jedem passieren können, der in die Formel 1 aufsteigt. Da ist der Druck gross, es ist sehr stressig. Er hat aber sein Cockpit in der Formel 1 verdient und ich denke, vor ihm liegt eine strahlende Zukunft», schwärmte Liuzzi daraufhin.
Und der Italiener, der in der Königsklasse auch immer wieder als Rennkommissar tätig ist, sagte: «Ich freue mich, dass Toto Wolff ihm diese Chance gegeben hat, in einem grossartigen Umfeld loszulegen und ich bin gespannt, wie er sich im nächsten Jahr schlagen wird. Russell ist sicherlich ein starker Teamkollege und eine gute Messlatte für ihn. Kimi kann viel von ihm lernen, und ich denke, er wird schnell den nötigen Speed finden. Ich glaube auch, dass er ein guter Teamplayer sein wird.»
«Es wird sicherlich nicht einfach, in einem Top-Team Gas geben zu müssen, denn da ist viel Druck. Aber wenn er sich clever anstellt und seine Karten gut ausspielt, kann er wirklich viel erreichen. Der nötige Speed ist auf jeden Fall vorhanden, und das ist das Wichtigste, denn den kann man sich nicht kaufen. Der Formel 1 hat ein Italiener im Feld gefehlt, das ist sehr wichtig. Denn Italien ist historisch so eng mit dem Motorsport verbunden – auch ausserhalb der GP-Szene gibt es einige grossartige Marken, deshalb ist es wichtig, die Leidenschaft der Leute zu bewahren. Es ist grossartig, dass nun ein Italiener in die Startaufstellung zurückkehrt und er wird sicherlich viel Unterstützung von seinem Heimatland bekommen.»