Gerhard Berger: «Das wird McLaren dann bereuen»
Gerhard Berger
Die Formel-1-Stars melden sich an diesem Wochenende mit dem nächsten Kräftemessen der Königsklasse zurück. Auf dem Circuit of the Americas in Austin werden sie mit dem Sprint am Samstag und dem GP am Sonntag gleich zwei Rennen austragen. Und natürlich steht auch bei der sechstletzten WM-Runde der Spitzenkampf im Mittelpunkt.
Die Frage, ob McLaren-Herausforderer Lando Norris die 52 Punkte aufholen kann, die ihm auf Spitzenreiter und Titelverteidiger Max Verstappen fehlen, beschäftigt nicht nur die Fans, auch die Experten diskutieren eifrig die Titelchancen der beiden Ausnahmekönner. Im «La Gazzetta dello Sport»-Gespräch findet Gerhard Berger eine klare Antwort.
Der Österreicher sagt zwar: «Max hat ein grossartiges Potenzial und sehr viel Erfahrung, ausserdem konzentriert sich das Red Bull Racing Team ganz auf ihn, deshalb denke ich, dass er am Ende den WM-Titel verteidigen kann.»
Gleichzeitig mahnt Berger aber auch: «Aber Norris hat auch bewiesen, welch exzellenter Fahrer er ist. Auch wenn er unter Druck manchmal etwas fragil wirkt. Allerdings hat er mit dem McLaren das derzeit schnellste Auto im Feld.»
Der 65-Jährige, der in seiner aktiven Karriere zehn GP-Siege errungen hat, ist wie viele andere Experten davon überzeugt, dass das Traditionsteam aus Woking Schützenhilfe für Norris leisten muss. «Es ist Zeit, dass man sich dazu entscheidet, Norris so gut wie möglich zu unterstützen. Bisher haben sie sich auf beide Fahrer fokussiert, weil beide rein rechnerisch noch Chancen auf den Titel haben.»
«Aber das hat letztlich dazu geführt, dass Oscar Piastri seinem Teamkollegen Punkte weggenommen hat. Sollte der Fahrer-Titelkampf letztlich um nur wenige Punkte entschieden werden, dann wird McLaren es bereuen, Entscheidungen wie in Ungarn getroffen zu haben», mahnte Berger daraufhin.
Damit sprach der Tiroler den GP an, in dem Norris durch einen frühen Stopp die Führung von seinem Teamkollegen hatte übernehmen können, worauf er von McLaren angewiesen wurde, die Position zurückzugeben – ein Befehl, dem er zwar widerwillig, aber letztlich doch Folge leistete.
WM-Stand (nach 18 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 331 Punkte
02. Norris 279
03. Leclerc 245
04. Piastri 237
05. Sainz 190
06. Hamilton 174
07. Russell 155
08. Pérez 144
09. Alonso 62
10. Hülkenberg 24
11. Stroll 24
12. Tsunoda 22
13. Albon 12
14. Ricciardo 12
15. Gasly 8
16. Oliver Bearman (GB) 7
17. Magnussen 6
18. Ocon 5
19. Colapinto 4
20. Zhou 0
21. Sargeant (USA) 0
22. Bottas 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 516 Punkte
02. Red Bull Racing 475
03. Ferrari 441
04. Mercedes 329
05. Aston Martin 86
06. Racing Bulls 34
07. Haas 31
09. Williams 16
08. Alpine 13
10. Sauber 0