Jacques Villeneuve: «Herzlose, seelenlose Idioten»
Gut 5000 Fans pro Jahr besuchen pro Jahr das Gilles Villeneuve-Museum in seinem Geburtsort Berthierville. Das sind mehr Menschen als Berthierville Einwohner hat. Der Ort zwischen Montreal und Trois-Rivières am St. Lorenz-Strom ist zum Pilgerort der Villeneuve-Anhänger geworden.
Dreissig Jahre lang stand dort vor dem Museum eine lebensgrosse Bronzestatue. Nun stehen dort nur noch zwei Füsse. Die Statue ist Höhe Knöchel abgesägt und gestohlen worden, in der Nacht auf den 31. Oktober 2024.
Die Polizei geht davon aus, dass die Diebe die Statue einschmelzen wollen und das Metall verkaufen werden.
Inzwischen hat sich auch Jacques Villeneuve zu Wort gemeldet, Sohn von Gilles Villeneuve, Formel-1-Weltmeister von 1997 (mit Williams) und elffacher GP-Sieger. Der heutige GP-Experte von Sky zeigt sich auf Instagram bestürzt und sagt: «Ich bin fassungslos. Als ich hörte, konnte ich kaum noch schlafen. Solche seelenlosen Wesen verdienen es nicht, Menschen genannt zu werden. Mein Vater Gilles vertrat Kanada auf der ganzen Welt, und von solchen Menschen gibt es nicht viele. Es ist beschämend, dass es Idioten gibt, die zu einer solchen Tat fähig sind. Die haben kein Herz und nichts im Kopf.»
Für viele Formel-1-Fans bleibt er unvergessen: Gilles Villeneuve, der kleine Mann mit dem grossen Kämpferherzen, von 1977 bis 1982 bei Ferrari. Seine Fahrzeugbeherrschung ist legendär, in Italien wird er von den Tifosi so verehrt wie sonst nur noch Tazio Nuvolari. Teamgründer Enzo Ferrari hat Villeneuve geliebt wie einen Sohn. 1982 kam der Franko-Kanadier bei einem Qualifikations-Unfall ums Leben.
Der Künstler Jules Lasalle hat die Bronzestatue 1984 hergestellt. Er sagt gegenüber dem Calgary Herald: «Das ist eine enorme Enttäuschung. Ich hoffe, wir finden die Statue in einem Stück wieder. Der Wert des Metalls ist doch gar nicht hoch. Aber für die Menschen von Berthierville ist der Wert sehr hoch.»
Die Stadt Berthierville schreibt auf Facebook: «Dieses kriminelle Vorgehen schadet nicht nur unserem Erbe, er raubt unserer Gemeinschaft und Motorsport-Enthusiasten auf der ganzen Welt ein starkes Symbol.»
Das Museum hat auf Facebook eine Prämie von 12.000 Dollar ausgeschrieben für Hinweise, die zum Auffinden der Statue führen. Bislang leider ohne Erfolg.