Coulthard: «Das könnte es für Lewis schwierig machen»
Noch drei Formel-1-Rennen und einen Sprint, also etwas über 1000 Rennkilometer, fährt Lewis Hamilton für Mercedes. Mit Beginn der kommenden Saison sitzt er dann im Ferrari. Der 13-malige Grand-Prix-Sieger David Coulthard sprach über den baldigen Wechsel des Rekord-Weltmeisters.
Im Rahmen eines Red Bull-Showruns im irischen Galway sagte Coulthard gegenüber planetf1.com: «Ich vermute, dass der Wechsel emotional war und aus Frustration resultierte. Manche Beziehungen werden mit der Zeit etwas schal. Er hat bei Ferrari offensichtlich die Gelegenheit gesehen wie Mercedes, als sie Michael Schumacher zurückgeholt haben. Sie dachten, sie bekämen Michael aus seiner Ferrari-Zeit, aber sie haben dann festgestellt, dass sie nur einen guten Michael bekommen haben. Ferrari könnte am Ende nur einen guten Lewis bekommen. Ein guter Lewis ist immer noch ziemlich gut drauf, aber er wurde dieses Jahr regelmäßig von George (Russell, Anm.) in den Schatten gestellt – vielleicht nicht in der WM-Wertung, aber im Qualifying.»
Die Zielsetzung definiert er klar: «Lewis könnte vielleicht nicht das abliefern, was er sich erhofft. Denn er muss erst mal Charles (Leclerc, Anm.) im Qualifying schlagen. Er ist mit seinen 27 Jahren noch sehr geschickt. Das könnte es für Lewis schwierig machen.»
Dennoch könnte es der Brite eigentlich ganz entspannt angehen, lässt Coulthard durchblicken: «Lewis hat nichts mehr zu beweisen. Er ist ein siebenmaliger Weltmeister.» Hamilton hatte mehrfach seinen achten WM-Titel als Ziel ausgegeben. 2021 kam er seinem großen Ziel nah, doch in der letzten Runde des letzten Rennens schnappte sich Max Verstappen (Red Bull Racing) die Krone der Formel 1, Hamilton blieb bei sieben Titeln.
Coulthard stellt aber fest: «Ich persönlich glaube nicht, dass die Zahl der Titel definiert, wie gut man als Fahrer ist.» Mit acht WM-Titeln wäre Hamilton alleiniger Rekord-Champion und würde an Michael Schumacher vorbeiziehen. Aktuell liegen beide mit sieben WM-Titeln gleichauf.
Coulthard: «Aber was auch immer er erreicht – es wird immer jemanden geben, der in der Zukunft besser sein wird. Jede neue Generation sollte immer besser sein als die davor. Sonst hätten wir uns als Menschheit ja nicht entwickelt. Es geht also nicht darum, das was er erreicht hat, in ein schlechtes Licht zu rücken.»