Valentino Rossi sucht das Glück

Honda-Sensation: Max Verstappen testet IMSA-Acura

Von Mathias Brunner
​Vor dem GP-Wochenende von Las Vegas fuhr Max Verstappen zum Las Vegas Motor Speedway. Dort probierte der Niederländer auf Einladung von Honda einen Acura ARX-06 GTP-Sportwagen aus.

Red Bull Racing-Star Max Verstappen kann am kommenden Wochenende in Las Vegas seinen vierten WM-Titel in Folge sicherstellen. Oft hat der 27-jährige Niederländer festgehalten: So lange wie Lewis Hamilton (39) oder Fernando Alonso (43) werden wir ihn in der Formel 1 nicht erleben.

Der 62-fache GP-Sieger hat vielmehr betont, wie sehr ihn Langstreckenrennen interessieren würden, und einen ersten Vorgeschmack darauf hat er auf dem Las Vegas Motor Speedway erhalten, 20 Autominuten vom GP-Kurs Las Vegas Strip Circuit entfernt.

Auf Einladung von Honda probierten die Piloten von Red Bull Racing (Verstappen und Sergio Pérez) und der Racing Bulls (Yuki Tsunoda und Liam Lawson) verschiedene Honda-Fahrzeuge aus. Am meisten Aufsehen erregte Weltmeister Verstappen, als er sich in einen Acura ARX-06 GTP-Sportwagen gleiten liess, unter Anleitung des IMSA-Piloten Colin Braun – erstmals also Verstappen in einem solchen Langstrecken-Rennwagen, mit welchen in Daytona oder Sebring gefahren wird (2,4 Liter-Doppelturbo-V6, 670 PS). Honda gewann damit in Daytona 2023 und in Sebring 2024.

Verstappen in einer Medienrunde: «Ich verfolge die IMSA-Serie und die Langstrecken-WM, denn einige meiner Freunde fahren dort Rennen. Natürlich bin ich diese Autos schon in der Simulation gefahren, aber das Gefühl jetzt im echten Leben zu bekommen, das schon echt cool.»

Max war bald auf Speed, am meisten Schwierigkeiten machte ihm das komplexe Motorbremssystem. Verstappen erkundigte sich bei Braun, wie er damit besser umgehen kann. Beim ersten Einsatz blockierten die Vorderräder zu oft, Verstappen vermisste knackiges Einlenken.

Verstappen danach: «Bei eher niedrigen Temperaturen hier dauerte es ziemlich lange, die Reifen aufzuwärmen, aber es war spannend, Schritt für Schritt die Grenze zu finden. Ich wollte es aber auch nicht übertreiben, sondern einfach ein bisschen Spass haben. Ich spüre – wenn das Tempo steigt, dann erwacht dieses Auto richtig zum Leben.»

«Ich weiss, dass ich das (Langstreckenrennen, M.B.) in Zukunft machen werde, es geht nur darum, dafür die Zeit zu finden. Bei unserem vollen Terminkalender ist das heute fast unmöglich. Wir beenden die GP-Saison erst Anfang Dezember, so ist es fast unmöglich, sich auf den Rennklassiker von Daytona im Januar richtig vorzubereiten.»

«Wenn ich das mache, dann will ich natürlich konkurrenzfähig sein und gewinnen können, also wird das wohl erst in ein paar Jahren möglich sein. Bei der Musik sein kann ich nur, wenn ich mich gründlich vorbereite, und das ist derzeit nicht möglich. Aber ich bin ja auch noch in ein paar Jahren jung.»

«Ich möchte auch in Le Mans fahren, aber nochmals – das ist halt mit dem F1-Programm schwierig zu verbinden. Ich glaube nicht, dass ich meine Zeit zwischen der Formel 1 und dem Langstreckensport aufteilen könnte.»

«Ich habe einen Vertrag in der Formel 1 bis Ende 2028. Aber für mich hängt Vieles auch davon ab, wie die neuen Autos ab 2026 zu fahren sein werden. Die Anzahl Rennen ist auch ein Faktor, wie oft man von zu Hause weg ist, unser Programm ist schon sehr anspruchsvoll.»

«Ich bin glücklich damit, was ich heute mache. Aber ich will eben auch andere Dinge ausprobieren und irgendwann weniger Rennen fahren. Wenn man etwa die Langstrecken-WM fährt, dann sind das natürlich weniger Einsätze. Das eine Rennen ist intensiver, da es bis zu 24 Stunden dauert, aber man hat mehr Freizeit. Es ist vielleicht ein bisschen entspannter, man kann vielleicht ein bisschen mehr das Leben ausserhalb des Rennsports geniessen.»

«Ich bin nicht gestresst, was meine Zukunft angeht. Klar will ich gut abschneiden und Rennen gewinnen. Aber es geht auch darum, an seinem Job Freude zu haben.»


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