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Bahrain-Test, 3. Tag: George Russell mit Bestzeit

Von Silja Rulle
George Russell fuhr kurz vor Ende des Tests die schnellste Zeit des Tages

George Russell fuhr kurz vor Ende des Tests die schnellste Zeit des Tages

Die Wintertests der Formel 1 in Bahrain sind beendet. Nur anderthalb Tage je Fahrer, einige Zwischenfälle – und viele Fragezeichen. George Russell fuhr die schnellste Freitagszeit, ein anderer ist aber Gesamtschnellster.

24 Stunden auf der Strecke und insgesamt drei Testtage sind vorbei – die Formel 1 von Bahrain zieht um nach Melbourne, wo in zwei Wochen der erste Grand Prix des Jahres steigt. Der letzte Testtag in der Zusammenfassung.

Der dritte und letzte Tag der Wintertests in Bahrain war geprägt von kuriosen Zwischenfällen. Zwischendurch gab es mehrmals die rote Flagge – aber nicht etwa wegen Zwischenfällen mit den Autos. Wie schon am Mittwoch beim einstündigen Stromausfall ging die Unterbrechung wieder auf die Kappe der Rennstrecke: Erst ging eine Glasscheibe auf Höhe der Start-Ziel-Linie zu Bruch. Die Scherben fielen mitten auf die Strecke. Für die Reinigungsarbeiten gab es die rote Flagge. Als es dann weitergehen sollte und schon Grün geschwenkt wurde, war allerdings noch ein Quad der Streckenposten auf der Strecke. Das Ergebnis: wieder Rot.

Gleich nach Beginn der Nachmittagssitzung dann erneut Rot: Ein Bus fuhr in Kurve 10 durch eine Auslaufzone. Später huschte dann auch noch ein Vogel über die Strecke – blieb aber unverletzt.

Auch an den Autos lief nicht alles rund, auch wenn es über einzelne Dreher hinaus keine größeren Zwischenfälle auf der Strecke gab.

Fernando Alonso kam am Morgen am Ende der Boxengasse zum Stehen, musste zurück in die Garage geschoben werden. Bei Oliver Bearmans Haas flog ein Teil der Motorenabdeckung auf der Fahrt ab. Gabriel Bortoleto konnte nur in der Schlussphase am Vormittag fahren, weil an seinem Boliden geschraubt wurde.

Bis auf Williams und Red Bull Racing mit Alex Albon und Max Verstappen als Ganztagsfahrer rotierten alle anderen Teams zur Mittagspause einmal durch. Eine Ausnahme gab es bei Aston Martin: Hier übernahm krankheitsbedingt erst Fernando Alonso die Vormittagssession von Lance Stroll – und löste den Kanadier dann auch mitten in der Nachmittagssitzung ab und stieg erneut ins Auto. Extra-Umbauarbeiten fürs Team also, um den Boliden erneut auf Alonso anzupassen. 

In der Schlussphase der Tests setzte Max Verstappen die Bestzeit und verbesserte sich mehrfach selbst. Zwischenzeitlich beförderte Alex Albon seinen Williams an die Spitze der Zeitenliste, ehe Weltmeister Verstappen (mit Startnummer 1) sich Platz 1 zurückeroberte.

Sieben Minuten vor Toreschluss setzte sich dann George Russell elf Tausendstel vor Verstappen – neue Bestzeit des Tages. Seine 1:29,545 min ist aber immer noch langsamer als die Vortagesbestzeit von Carlos Sainz (1:29,348 min).Test-Champion bleibt also Sainz.

Esteban Ocon unterbrach in der Schlussphase doch ein wenig die bisher konstante Haas-Tristesse, fuhr mit 1:30,967 min eine Zeit unter der 1:31er-Marke ein. Die übrigen Tests hatten die Haas auffällig langsame Rundenzeiten gefahren – man konzentriert sich dort auf Long-Runs und auf das Einspielen von Prozessen mit den neuen Fahrern und Renningenieuren. Bei Sauber zeichnet sich ab, dass es eine schwierige Saison wird.

In der finalen Zeitenliste stehen Ferrari und McLaren vergleichsweise weit unten. In eine realistischen Leistungsranking sollten beide Teams aber an der Spitze zu finden sein, auch wenn sich das nicht in den gefahrenen Zeiten widerspiegelt.

Alle Zeiten sind generell mit absoluter Vorsicht zu genießen. Die Autos fahren nicht unter identischen Bedingungen. Mit unterschiedlich vollem Tank, variierenden Motoreneinstellungen und angepasster Fahrweise lassen sich die genommenen Zeiten verschlechtern – und die Konkurrenz täuschen. Wie viel wirklich in den einzelnen Autos steckt, werden wir erst in zwei Wochen im Qualifying von Melbourne sehen.

Und bislang deutet sich an: Es dürfte an der Spitze und im Mittelfeld so eng werden wie lange nicht mehr...

Bahrain-Wintertest, Freitag, 28. Februar

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,545 min (91 Runden)
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,566 (81)
03. Alex Albon (T), Williams, 1:29,650 (137)
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,940 (84)
05. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,040 (84)
06. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:30,345 (47)
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:30,497 (87)

08. Esteban Ocon (F), Haas, 1:30,728 (103)
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,811 (66)
10. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:30,888 (61)
11. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,943 (57)
12. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:31,239 (61)
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:31,699 (34)
14. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:31,726 (69)
15. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:31,761 (73)
16. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:32,084 (82)
17. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:32,147 (35)
18. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:32,361 (59)

Bahrain-Wintertest, 26.–28. Februar 2025

01. Carlos Sainz (E), Williams, 1:29,348 (DO)
02. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:29,379 (DO)
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:29,431 (DO)
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,545 (FR)
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,566 (FR)
06. Alex Albon (T), Williams, 1:29,650 (FR)
07. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:29,784 (DO)
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,940 (FR)
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,040 (FR)
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,229 (DO)
11. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:30,252 (DO)
12. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:30,368 (DO)
13. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,430 (MI)
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:30,497 (FR)
15. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:30,675 (DO)
16. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:30,700 (DO)
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:30,728 (FR)
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:31,057 (DO)
19. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:31,457 (DO)
20. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:32,361 (FR)

MI = Zeit vom Mittwoch, 26. Februar
DO = Zeit vom Donnerstag, 27. Februar
FR = Zeit vom Freitag, 28. Februar

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