Di Resta für Schumi?
Di Resta und Hülkenberg in Malaysia
Nachdem die Diskussion um Michael Schumachers mögliche Vertragsverlängerung verstummt ist, werden jetzt schon – offiziell – mögliche Nachfolger gehandelt.
Schumi kam 2010 nach drei Jahren F1-Pause aus dem Exil, sprich dem Amateur-Motorsport, zurück auf die grosse Bühne, hat aber seitdem eher kleine Resultate eingefahren. Bei allem Respekt vor den Leistungen des 43-Jährigen: Gegen Nico Rosberg sah und sieht er in der Regel teamintern kein Land.
Aktuell, zum Beispiel, liegt Schumi nach fünf Rennen mit zwei Zählern am Ende des reellen Feldes (die finanzschwachen Neulinge von 2010 mal aussen vorgelassen). Zuletzt crashte er in Barcelona, zum Entsetzen der Fachwelt, Senna von hinten ins Auto – und machte den Brasilianer dafür verantwortlich.
Fest steht: Im «etablierten» Feld ist Schumi, der 91-malige Grand-Prix-Sieger, aktuell Letzter. Und wenn er weitermachen wollte, hätte er seinen Vertrag längst über das Jahresende hinaus verlängern können. Ob er aber mit 44 Jahren 2013 noch zulegen wird, wagen selbst Optimisten zu bezweifeln. Es ist sehr gut möglich, dass er sich selbst noch diesen einen Monaco-GP zugesteht, um über seine Zukunft zu richten. Ein Erfolg könnte alles ändern. Aber bislang hat er seit seiner Rückkehr nicht mal einen Podestplatz geschafft.
Vielleicht ist es so gesehen kein Zufall, dass Team-Direktor Nick Fry, der sehr wohl mit einer Genehmigung zu sprechen ausgestattet ist, den Force-India-Fahrer Paul Di Resta als Schumi-Nachfolger ins Gespräch bringt.
«Wir haben Paul im Auge», sagt Fry. Kein Wunder: Der Schotte Di Resta fuhr von Saisonbeginn an vier bärenstarke Rennen in Serie, wurde in Bahrain gefeierter Sechster.
«Er hat fantastische Arbeit geleistet, ist ein netter Kerl und ein Mannschaftsspieler», sagt Fry. «Er ist einer derjenigen, nach denen wir für den Fall schauen, dass Michael nicht verlängert.»
Es scheint also keine Option zu sein, dass das Team den Schumacher-Vertrag von sich aus auslaufen lässt. Schumi entscheidet offenbar alleine. Das ist ebenso bemerkenswert wie die Tatsache, dass Nico Hülkenberg, der zuletzt in Barcelona sogar klar stärker war als Di Resta, nicht auf dem Bildschirm von Mercedes sichtbar zu sein scheint. Vielleicht (hoffentlich) irren wir uns da.
Möglicherweise wären aber zwei Nicos einer zu viel, selbst in der deutschen Formel-1-Nationalmannschaft von Mercedes.