Gribkowsky belastet Ecclestone
Bernie Ecclestone bleibt cool
44 Verhandlungstage schwieg er, nun hat Gerhard Gribkowsky ausgepackt: Der frühere Vorstand der BayernLB, dem Bestechung, Veruntreuung und Steuerhinterziehung vorgeworfen werden, legte vor dem Münchner Richter Peter Noll ein umfassendes Geständnis ab – und belastet damit Formel-1-Rechteverwalter Bernie Ecclestone.
Gribkowsky erklärte, dass ihm Bernie Ecclestone im Mai 2005 in einem Gespräch in London eine Beschäftigung als Berater angeboten habe, wenn er diesem beim Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB helfe. Kurz darauf habe der geschäftstüchtige Brite die Beteiligungsgesellschaft CVC Capital als Käufer vorgeschlagen. In diesem Zusammenhang seien auch die dubiosen 44 Millionen Dollar (Rund 35 Millionen Euro) geflossen, getarnt als Beraterhonorar.
Ecclestone selbst hatte die Zahlung schon vor Monaten eingeräumt. Allerdings sei diese nur erfolgt, weil er von Gribkowsky erpresst worden sei, sagte der Brite damals aus. Der deutsche Banker habe mit dem Gang zur Steuerbehörde gedroht, was Ecclestone zur Zahlung veranlasst habe.
Die jüngsten Eingeständnisse bringen den geschäftstüchtigen Ecclestone nicht aus der Ruhe. Gegenüber der britischen Zeitung «Telegraph» erklärte er: «Das überrascht mich nicht im Geringsten. Ich schätze, er will damit seine Haftstrafe mindern, so kriegt er vielleicht nur sieben statt 14 Jahre Haft aufgebrummt. Der arme Kerl sitzt seit 18 Monaten, er würde alles behaupten, um sich zu retten.»