Mercedes: Berge und Täler
Die Silberpfeile sind schwer berechenbar
Die Mercedes-Saison gleicht einer Berg- und Talbahn. «Wir haben vor einigen Rennen etwas den Faden verloren», räumt Michael Schumacher. Alles drehe sich um die Reifennutzung sagt Nico Rosberg, «der wichtigste Faktor sind meistens die Temperaturen. Wir haben die Reifen verstanden, aber es ist trotzdem jeweils schwierig, die Walzen in das richtige Arbeitsfenster zu bringen.»
Beim Silberpfeil sei es eben etwas schwieriger als bei anderen Autos, das Optimum herauszukitzeln», ergänzt Schumi.
Der Kerpener hat zuletzt zwei Berge erklommen, mit zwei dritten Startplätzen in Folge. Aber nur, um jeweils im Rennen auf Rang 7 durchgereicht zu werden. Das legt die Vermutung nahe, dass der Benz im Renntrimm schlechter funktioniert als in der Qualifikation. Allerdings wechselten an den Wochenenden in Silverstone und Hockenheim jeweils zwischen Training und Rennen die äusseren Bedingungen. Das ist offenbar Gift für die Silberpfeile. «Wir wünschen uns gleichbleibende Bedingungen für das Wochenende», sagt Schumi vor dem elften WM-Lauf.
Auch Rosberg kennt Höhen und Tiefen inzwischen zur Genüge: Der Wiesbadener hat in China gewonnen, aber aus den letzten beiden Rennen nur einen Punkt geholt. Er lässt durchblicken, dass man Zeit dafür benötige, das Auto zu verbessern.
Schumi taxiert den aktuellen Rückstand auf die Spitze mit einer halben Sekunde pro Runde: «Früher war man damit Zweiter, heute eben Siebter.»
Beide sagen, dass man vom Tempo her gegenüber 2011 besser da stehe. «Wir haben definitiv Fortschritte gemacht.»
Mercedes ist trotzdem nur Fünfter der Konstrukteurswertung. Und war zuletzt langsamer als Sauber, der Sechste.
Beide Mercedes-Fahrer wollen Budapest nicht mit dem ähnlich langsamen Monaco-Kurs vergleichen, wo Schumi von der Pole-position aus startete: «Der Hungaroring ist ganz anders», sagt Rosberg.
Das alles klingt nicht, als würde die deutsche Nationalmannschaft am Wochenende neue Höhen erklimmen. Aber wir lassen uns gerne überraschen.