Wurz: «Das Business ist unbarmherzig»
Michael Schumacher: Noch sechs Grands Prix
Es wäre übertrieben zu sagen, dass es am Vorabend des ersten Trainings in Suzuka wegen Michael Schumachers Rücktritt nur ein Thema gab. SPEEDWEEK durfte die ehemaligen Formel-1-Piloten Martin Brundle und Alex Wurz im angeregten Gespräch über die Entwicklungen in der Sportwagen-Szene kurz unterbrechen. Wurz meinte zum Abgang des Mercedes-Piloten: «Dass Mercedes mit der Bekanntgabe von Lewis Hamiltons Transfer nicht wartete und so Schumi einen Abgang in Ehren erlaubte, zeigt, wie umbarmherzig das Business ist», stellte der Österreicher fest. «An einer solchen Entscheidung hängt ein ganzer Rattenschwanz dran, da ist schnelles Handeln gefragt.»
Ob Schumacher in seinen drei Jahren die Erwartungshaltung erfüllte, liess Wurz offen. «Es kommt darauf an, wessen Erwartungshaltung. Nüchtern betrachtet, war diese Zeit nicht so erfolgreich. Er hat aber immer gesagt, dass es ihm Spass macht. Dass Schumi nach der Rückkehr nicht wieder zum Siegfahrer wurde, spricht für den Sport. Die anderen sind auch sehr gute Fahrer und die ganze Szene hat sich während Schumis Abwesenheit weiterentwickelt. Es wäre für den Sport nicht gut gewesen, hätte Schumi wieder dominiert.»
Brundle erklärte: «Schumi wollte jetzt den Rücktritt, ich kann nichts dagegen einwenden. Ich hätte ihm einfach einen eleganteren Abgang gewünscht. Jetzt wurde er nach der Verpflichtung von Hamilton fast dazu gedrängt. Für die drei Mercedes-Jahre will ich ihn nicht kritisieren, aber mit dem Mercedes-Werk im Rücken hatte er es sich sicher anders vorgestellt.»