Räikkönen: Technisch verzockt
Kimi steht technisch etwas im Dunkeln
«Was für ein bescheidener Tag», sagt Kimi Räikkönen, während er mit dem Handtuch den strömenden Schweiss im Gesicht zu bändigen versucht. Kimi hat nach der Quali die reinste Glühbirne. Er ist wütend auf sich selbst: «Am Morgen hatte ich jede Menge Grip, am Nachmittag nicht mehr.»
Der Lotus-Pilot endete in der Qualifikation für den Indien-GP auf Position 7. Rückstand auf Vettel: sieben Zehntel.
Das Lotus-Team hatte Platz 3 oder 4 erwartet, jedenfalls die zweite Startreihe. Noch ist nichts verloren, denn bei recht hohen Asphalttemperaturen hat der E20 bisher immer gut ausgesehen. Ausserdem arbeitet sich Kimi in den meisten Rennen nach vorne.
Aber er hadert: «Ich hatte ein besseres Ergebnis drin, aber ich traf eine falsche technische Entscheidung. Das war eine Scheiss-Entscheidung», sagte er rundheraus.
Teamkollege Romain Grosjean, der zwar erstmals (wie Kimi schon in Südkorea) mit neuem Auspuffsystem unterwegs ist, aber ohne den neuen Frontflügel (nur Räikkönen), landete auf Position 11. Möglich, dass Räikkönen den Frontflügel in letzter Sekunde verwarf. Er greift öfter auf bewährte Teile zurück als das Risiko mit Neuteilen einzugehen.
Wo es bei den Lotus fehlte, zeigt ein Blick auf die Topspeeds: Grosjean acht km/h auf den Besten am schnellsten Streckenpunkt (Vergne/Toro Rosso), Räikkönen sogar 13 km/h. Wer ohne Grip auf die Geraden geht, versauert hinten raus. Und hat früher Probleme mit den Reifen. «Das kann ein harter Sonntag werden», sagt Kimi.