Abu Dhabi: Viel Spektakel um den Dämmer-GP
Abu Dhabi, 35 Grad, Wind kommt auf. Die Frisur hält
Mittwoch-Nachmittag am «Yas Marina Circuit» von Abu Dhabi: Bei 35 Grad im Schatten schleicht eine Yacht nach der anderen in den Hafen bei der Rennstrecke, träge und majestätisch wie ein Wal nach dem Mittagessen.
Das ganze Fahrerlager ist ein Bienenstock aus Fleiss und Schweiss. In den meisten Gesichtern ist jedoch ein Lächeln zu entdecken – wenige machen ein Geheimnis daraus, dass sie froh sind, dem Chaos von Indien entgangen zu sein.
Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen aufs Rennwochenende, und da wird den Fans viel geboten: Renn-Kenner freuen sich auf die bollernden V8-Supercars aus Australien, Musik-Freunde fiebern den Konzerten von Kylie Minogue (Freitag), Nickelback (Samstag) und Eminem (Sonntag) entgegen, die Mechaniker werfen ein Kennerauge auf die feschen Moet-Girls, und Tausende von Ticket-Käufern brüten über einem familienfreundlichen Programm, wo es auch abseits der Rennstrecke an jeder Ecke etwas zu sehen gibt, was eine umfassende Planung voraussetzt.
Die Araber haben begriffen, dass sich die Formel 1 alleine nicht gut genug verkauft. Davon können sich viele GP-Veranstalter etwas abgucken. Elementarer Unterschied: Anderen GP-Promotern fehlt es nicht nur an Ideen, vor allem fehlt es am Geld, ein so üppiges Unterhaltungsprogramm auf die Beine zu stellen wie hier beim einzigen Dämmer-Grand-Prix.