Jo Ramirez: «Sergio ist noch ein Kind»
Flucht vor der Presse: Pérez muss noch viel lernen
Mit der Verpflichtung von Sergio Pérez sorgte McLaren für die grösste Transfer-Überraschung in diesem Jahr. Kaum einer hatte damit gerechnet, dass der Traditionsrennstall aus Woking den 22-jährigen Mexikaner als Nachfolger für den zu Mercedes wechselnden Lewis Hamilton bestimmen würde. Die Kritik an dieser Entscheidung liess nicht lange auf sich warten, zu jung sei der Sauber-Zögling, zu ungestüm und unreif.
Auch Jo Ramirez ist überzeugt: «Pérez ist noch ein Kind, das viel lernen muss.» Allerdings spricht der ehemalige Teamkoordinator von McLaren nicht von den fahrerischen Qualitäten seines Landsmannes: «Als Fahrer ist er im Umgang mit den Ingenieuren sehr selbstsicher, er weiss genau, was er will, und lässt sich auch nichts anderes aufschwatzen. Er muss aber vor allem bei der Medien-Arbeit zulegen, das ist bei einem Arbeitgeber wie McLaren unabdingbar. Sobald er einen Presse-Menschen sieht, nimmt er Reissaus. Das geht nun nicht mehr, in einem Team wie McLaren muss er sich vor allem gegenüber der Presse gut benehmen.»
Ramirez ist überzeugt, dass sich Pérez nun ganz auf seine Arbeit konzentrieren muss, und verweist auf das Beispiel des ersten Mexikaners, der in der Formel 1 punkten konnte: «Héctor Rebaque flog zwischen den Rennen oft nach Hause, die Folge davon war, dass er oft von Jetlag geplagt ins Rennwochenende startete. Man hat ja gesehen, wie sehr sich Michael Schumacher etwa seiner Karriere verschrieb, wie Ayrton Senna und Fernando Alonso auch. Man muss hundertprozentig bei der Sache sein, sonst wird man übertrumpft. Will man erfolgreich sein, kommt man nicht darum herum.»