Lotus-Pilot Romain Grosjean: «Ja, ich hatte Angst»
Nicht alles 2012 war schlecht: Romain Grosjean als Sieger beim Race of Champions
Der Genfer Romain Grosjean ist erleichtert. Er darf für Lotus eine zweite volle Formel-1-Saison fahren (nach ersten Einsätzen für das damalige Renault-Werksteam 2009). Der 26-Jährige spricht bei einem Empfang in Paris offen über seine Ängste und seine Fehler.
Der Lotus-Vertrag endlich unter Dach und Fach – wie glücklich bist du?
Sehr glücklich und sehr erleichtert. Die letzten paar Wochen waren lang und haben wenig Freude gemacht. Jetzt, wo alles entschieden ist, fühle ich Stolz, dass ich das Vertrauen des Teams erneut bekomme.
Wie schwierig waren die Verhandlungen?
Die letzten zwei Rennen der Saison waren nicht die Einfachsten, das hat nicht geholfen. (In den USA wurde er blasser Siebter, in Brasilien fiel er durch Unfall aus. A.C.) Ich hatte mir zwei Fehler erlaubt, das geht auf meine Kappe. Natürlich spielten solche Fehler bei den Verhandlungen eine Rolle. Aber nun, da alles entschieden ist, wird das nicht mehr thematisiert.
Woran arbeitest du, um besser zu werden?
Seit September arbeite ich hart an der mentalen Seite meines Jobs. Es war schwierig, als ich nach dem Startunfall von Belgien gesperrt wurde. Und es war nicht leicht, zurück zu kommen und zu wissen, dass ständig über mich gerichtet wird. Aber ich finde, ich habe dem Druck standgehalten. Und ich will sicherstellen, dass Fehler wie in der Vergangenheit nicht mehr vorkommen.
Hast du Angst gehabt, zwischen Stuhl und Bank zu fallen?
Ja, ich hatte Angst, dass ich nicht mehr an den Start gehen darf und alles verliere, was mir so teuer ist.
Darfst du überhaupt noch Fehler machen?
Ich kann mir keine erlauben. Der Druck ist gross. Aber das gehört eben auch zum Geschäft.
Wie würdest du dein Ziel für 2013 beschreiben?
Ich will in bester Verfassung in die Saison gehen. Ich will alles aus dem Wagen holen und so viele Punkte als möglich sammeln. Und ich will die Fehler von 2012 nicht wiederholen.
Über das Negative haben wir gesprochen. Woran wirst du dich aus der Saison 2012 gerne erinnern?
An meine Podestplatzierungen. Und daran, dass ich nahe an einem Sieg war. Auch das Qualifying von Australien war grossartig, da war ich Drittschnellster.