Formel-1-Rückblick: Die Superlative des Jahres
Peinlich, peinlich: Schumachers Auto wird weggeschoben
Was für ein Formel-1-Jahr! Selbst langjährige Kenner wie RTL-F1-Experte Christian Danner schwärmen: «Das war eine Grand-Prix-Saison voller Leckerbissen, und immer wenn wir geglaubt haben, wir hätten schon alles gesehen, geschah wieder etwas Unerwartetes.»
In einer kleinen Serie lassen wir das Jahr für Sie Revue passieren, zwölf Monate an zwölf Tagen. Und weil 2012 ein Jahr der Superlative gewesen ist, haben wir unsere ganz persönlichen Höhepunkte herausgesucht.
Juli
Der erschütterndste Unfall
Natürlich wurde in der Branche gelächelt, als Marussia bekannt gab, dass die Spanierin Maria de Villota Test- und Entwicklungsfahrerin sein würde. Kritiker führten ins Feld, dass die 32-Jährige weder als Nachwuchs gelten noch einen Sieg im Autosport vorweisen könne, von der Superlizenz ganz zu schweigen. Aber jedes süffisante Lächeln gefror, als anfangs Juli Details zum schweren Testunfall der Madrilenin in Duxford (England) durchsickerten. De Villota verlor beim Unfall ihr rechtes Auge, doch angesichts der später veröffentlichten Röntgen-Bilder ist es ein Wunder, dass sie am Leben geblieben ist. Und das ist der grösste Sieg.
Die verblüffendste Ankündigung
Wochenlang hatte Grossbritannien dem Klischee vom angeblich stets so schlechten Wetter alle Ehre gemacht. Ergebnis: Als es am Wochenende des Silverstone-GP erneut zu schütten begann (und nach einem Verkehrs-Kollaps am Freitag), mussten die Veranstalter die Fans anflehen – bleibt zum Qualifying bitte zuhause, der aufgeweichten Wiesenparkplätze wegen! Mehr als 30000 Ticket-Besitzer blieben am Samstag der Rennstrecke tatsächlich fern.
Das unglaublichste Fiasko
Mitte Juli wurde klar: Die Nürburgring GmbH ist zahlungsunfähig. Der Wirtschafts-GAU namens Nürburgring wird die Gerichte noch Jahre beschäftigen. Bis heute ist nicht klar, ob die Formel 1 – wie ursprünglich geplant – 2013 am Fusse der Nürburg antreten wird oder ob Hockenheim einspringen muss.
Der flinkste Boxenstopp
Applaus für McLaren: 2,31 Sekunden für vier neue Reifen am Wagen von Jenson Button – damit liess sich das Traditonsteam in Hockenheim für einen neuen Rekord feiern. Wo das noch enden wird? McLaren-Technikchef Paddy Lowe: «Mittelfristig wird die Zweisekunden-Grenze fallen.»
Der peinlichste Einsatz
Falscher Startplatz gewählt, Startabbruch provoziert, den Motor in Unkenntnis der Regeln abgestellt (statt laufen gelassen), Start aus der Boxengasse, Reifenschaden, Temposünde in der Boxengasse – raten Sie mal, wem das alles im Ungarn-GP zustiess? Den Grünschnäbeln Pic oder Vergne vielleicht? Weit gefehlt: dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher.