Martin Whitmarsh: «Ferrari hat das besser gemacht»
McLaren-Teamchef Whitmarsh mit Button (li.) und Pérez (re.)
So richtig glücklich sieht Martin Whitmarsh nicht aus, wenn er beteuert, dass McLaren im vergangenen Jahr sowohl zu Saisonbeginn als auch zum Saisonende das schnellste Auto hatte. Denn der Teamchef weiss: «Wir konnten trotzdem nicht bis zum Schluss um die Meisterschaft mitkämpfen, wie es etwa Ferrari mit Fernando Alonso gemacht hat, obwohl sie wohl nie das beste Auto im Feld hatten. Sie haben also ihre Möglichkeiten ausgeschöpft, besser als wir, die das verpasst haben.»
Doch im neuen Jahr soll alles besser werden – obwohl Reifenausrüster Pirelli angekündigt hat, dass die 2013er-Reifen noch schneller abbauen als ihre Vorgänger. Whitmarsh winkt ab: «Ich finde das gut. Wir hatten zu Beginn des letzten Jahres einige Probleme damit, die Reifen auf Arbeitstemperatur zu bringen und kämpften auch mit dem grossen Abbau, aber wir haben sie mit der Zeit immer besser verstanden. Jenson kann die Reifen ja wie kein Zweiter schonen, und auch Checo wird nachgesagt, dass er mit den Walzen sehr behutsam umgehen kann, wenn es erforderlich ist. Ich kann das noch nicht beurteilen, aber ich kann mich erinnern, dass er ziemlich viele Runden auf dem gleichen Reifensatz gedreht hat, wenn es darauf ankam. Und ich glaube nicht, dass das nur am Auto lag.»
Whitmarsh ist überzeugt, dass er sich mit dem 23-jährigen Mexikaner einen Rohdiamanten geangelt hat: «Checo ist sehr jung, er hat eine fantastische Leistung gezeigt und arbeitet härter als jemals in seinem Leben zuvor, um sich auf seine erste Saison im Spitzenauto vorzubereiten. Er spürt nun wohl den Druck, der auf jedem McLaren-Piloten lastet, aber er macht einen fitten Eindruck, ist braungebrannt und voller Tatendrang.» Für den ehemaligen Sauber-Schützling, der 2012 im Sauber drei Podestplätze erobert, aber auch sechs Ausfälle verbucht hat, hat Whitmarsh drei Ratschläge: «Arbeite hart, lerne von Jenson und geniess es.»
Lewis Hamilton vermisst er nicht: «Uns verbinden einige gute Erinnerungen, aber die vergangenen Wochen waren einerseits zu hektisch und andererseits auch zu aufregend, um den alten Tagen nachzutrauern. Er hat nun eine neue Herausforderung, und auch wir haben neue Aufgaben gefunden, und das ist gut so. Man darf sich nicht zu lange mit dem Vergangenen aufhalten, in der Formel 1 schaut man immer nach vorne.»