Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Mark Webber: «Schlimmer kann es nicht kommen»

Von Petra Wiesmayer
Mark Webber musste sich warm anziehen

Mark Webber musste sich warm anziehen

Nach einer Woche Testfahrten in Barcelona zieht Red-Bull-Pilot Mark Webber eine persönliche Bilanz.

Neues Auto, neue Reifen und Temperaturen, bei denen man sich am liebsten hinter dem Kamin verkriechen möchte. Die Woche in Barcelona war für alle eine Herausforderung und am Freitag kam auch noch Regen und Hagel dazu. Alles andere als ideale Bedingungen für die Teams und Fahrer um sich auf eine Saison vorzubereiten, in der die meisten Rennen bei viel wärmeren Bedingungen stattfinden werden.

Red-Bull-Pilot Mark Webber zieht trotzdem eine positive Bilanz der vergangenen vier Tage. «Ja, es war sehr kalt. Ich kann mich nicht erinnern, dass es schon mal einen ganzen Tag lang so kalt war. Aber wenigstens war es gleich bleibend kalt, auch wenn das nicht repräsentativ ist für ein Rennwochenende», sagt der Australier. «Höchstens mal am Nürburgring am Samstag Früh. Generell waren es sehr ungewöhnliche Bedingungen, aber ich bin sehr froh über das, was wir heute alles geschafft haben. Wir konnten sehr viel erledigen, die Mechaniker waren unglaublich. Sie haben einen ganz fantastischen Job gemacht und das gesamte Team war wirklich toll.»

In Jerez ging es noch darum, über das neue Auto zu lernen. Worum ging es hier hauptsächlich?

Heute haben wir einfach Hausaufgaben gemacht. Boxenstopps, viele Dinge, die an einem Rennwochenende wichtig sind und das hat alles sehr gut geklappt. Nächste Woche werden wir sicher weiter mit den Reifen arbeiten, uns mit der Temperatur im Auto beschäftigen. Der Mittwoch war wohl der beste Tag hier, was das betraf. Das wird auf alle Fälle ganz oben auf der Liste stehen. Ausserdem geht es natürlich auch weiter um die Performance und die Dinge, die man braucht um weiter an der Spitze zu bleiben.

Wie sind Deine Aussichten auf Melbourne, wo es letztes Jahr nicht ganz so gut lief.

Leider ist es ja so, dass man, wenn man in Melbourne schnell ist, nicht überall schnell ist. Man muss aber ein Auto bauen, das auf den meisten anderen Strecken schnell ist um über das ganze Jahr hinweg konkurrenzfähig zu sein. Natürlich wollen wir aber auch in Melbourne schnell sein und das Jahr auf einem Hoch beginnen und ich würde selbstverständlich auch gerne mein Heimrennen gewinnen. Wir sind auch in einer guten Position, um in Melbourne stark zu sein, wie man das auch von einem Team erwartet, das in den letzten paar Jahren unsere Resultate hatte. Melbourne kann aber, was die Balance und die Anforderungen betrifft, eine einzigartige Strecke sein, aber wir sind durchaus in der Lage, damit umzugehen.

Nach den Niederlagen gegen Deinen Teamkollegen in den letzten Jahren, gehst Du dieses Jahr anders an?

Nicht wirklich, Es ist aber klar, dass man nie aufhört zu lernen. In den letzten drei oder vier Jahren hat sich das Reglement immer wieder verändert und auch die Autos haben sich immer wieder verändert. Als Profi und als Sportler muss man sich immer wieder so gut wie möglich anpassen. 2010 war es sehr knapp, 2011 auch und 2012 war es sehr eng zwischen ihm (Sebastian Vettel) und Fernando (Alonso). Für mich ist es wichtig, öfter zu gewinnen und beständig zu fahren. 2011 und 2012 waren wir nicht allzu zuverlässig und ich hätte sicher bei einigen Rennen besser sein können. Alles in allem können wir uns alle verbessern, ich, das Team auf meiner Seite der Box und dann können wir gemeinsam auch ein besseres Ergebnis erzielen.

Wie wichtig ist es, das Auto konstant weiter zu entwickeln? Könnte das wieder der Schlüssel zum Erfolg sein?

Sehr wichtig. Wir wissen, dass wir eines auf den Deckel kriegen, wenn wir drei Monate lang dasselbe Auto haben. Wir müssen also weiterentwickeln. Viele andere Teams reden darüber, wir tun das gerne auf der Strecke und werden versuchen, es dieses Jahr zu wiederholen, das ist unser Ziel.

Wir zufrieden bist Du mit dem Verlauf der bisherigen Testfahrten? Stimmt die Richtung, in die Red Bull geht?

Heute waren die Bedingungen zwar etwas gemischt, aber wir haben wieder viel gelernt. Ich bin bisher sehr zufrieden.

Das ganze Team schien schon Rennen zu simulieren...

Ja, die letzten 48 Stunden waren sehr gut für uns, auch mit Seb (Sebastian Vettel). Das war ein guter Test für uns alle. Alle Teammitglieder mussten ihre Rollen einnehmen und verschiedene Situationen durchspielen. So kann man sich an Rennwochenenden verbessern. Wir müssen uns als Team verbessern und konzentrieren uns darauf, das zu tun.

Ein letztes Wort zu den Reifen. Ist es dieses Jahr schwieriger als letzte Saison?

Das ist wohl die schlimmstmögliche Situation für die Reifen, die man sich denken kann, sowohl von der Streckencharkteristik als auch von den Temperaturen her. Schlimmer kann es in der Saison kaum kommen.


Zeiten Barcelona-Test, Freitag, 22. Februar 2013

Pos Fahrer (Team) Zeit Anz. Rd.
1. Lewis Hamilton (GB/Mercedes) 1:23,282 min 52
2. Jenson Button (GB/McLaren) 1:23,633 70
3. Jean-Eric Vergne (F/Toro Rosso) 1:24,071 80
4. Jules Bianchi (F/Force India) 1:25,732 60
5. Esteban Gutiérrez (MEX/Sauber) 1:26,239 96
6. Giedo van der Garde (NL/Caterham) 1:27,429 50
7. Felipe Massa (BRA/Ferrari) 1:27,553 80
8. Mark Webber (AUS/Red Bull Racing) 1:27,616 64
9. Max Chilton (GB/Marussia) 1:29,902 51
10. Romain Grosjean (F/Lotus) 1:34,800 41
11. Valtteri Bottas (FIN/Williams) keine Zeit 23
12. Pastor Maldonado (YV/Williams) keine Zeit 13


Testzeiten Barcelona von Dienstag bis Freitag

Pos Fahrer (Nat/Team) Zeit Tag
1. Sergio Pérez (MEX/McLaren) 1:21,848 min Mittwoch
2. Fernando Alonso (E/Ferrari) 1:21,875 Donnerstag
3. Nico Hülkenberg (D/Sauber) 1:22,160 Donnerstag
4. Romain Grosjean (F/Lotus) 1:22,188 Donnerstag
5. Sebastian Vettel (D/Red Bull Racing) 1:22,197 Mittwoch
6. Nico Rosberg (D/Mercedes) 1:22,611 Donnerstag
7. Kimi Räikkönen (FIN/Lotus) 1:22,623 Dienstag
8. Pastor Maldonado (YV/Williams) 1:22,675 Donnerstag
9. Lewis Hamilton (GB/Mercedes) 1:22,726 Mittwoch
10. Valtteri Bottas (FIN/Williams) 1:22,826 Donnerstag
11. Jenson Button (GB/McLaren) 1:22,840 Donnerstag
12. Adrian Sutil (D/Force India) 1:22,877 Donnerstag
13. Mark Webber (AUS/Red Bull Racing) 1:23,024 Donnerstag
14. Jean-Eric Vergne (F/Toro Rosso) 1:23,366 Donnerstag
15. Daniel Ricciardo (AUS/Toro Rosso) 1:23,718 Mittwoch
16. Paul di Resta (GB/Force India) 1:23,971 Mittwoch
17. Esteban Gutiérrez (MEX/Sauber) 1:25,124 Dienstag
18. Max Chilton (GB/Marussia) 1:25,486 Mittwoch
19. Jules Bianchi (F/Force India) 1:25,732 Freitag
20. Giedo van der Garde (NL/Caterham) 1:26,177 Donnerstag
21. Charles Pic (F/Caterham) 1:26,243 Mittwoch
22. Felipe Massa (BRA/Ferrari) 1:27,553 Freitag

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