Lotus: Schnellere Stopps dank neuem Equipment
Erfolgsfaktor: Beim Boxenstopp zählt jede Zehntelsekunde zählt
Die Pause nach den ersten beiden WM-Läufen der noch jungen Formel-1-Saison nutzte das Lotus-Team vor allem, um sich vom turbulenten Saisonauftakt zu erholen. Die Mannschaft aus Enstone hatte diese Pause dringend nötig, wie Rennteam-Manager Paul Seaby erklärt: «Es ist die erste echte Pause, die wir seit zwei Monaten haben, zwischen dem letzten Vorsaison-Test und der Abreise nach Melbourne lag gerade mal ein freies Wochenende. In Australien arbeiteten wir rund um die Uhr und auch in Malayisa erlebten wir einige lange Tage in der Hitze. Die Langstreckenflüge und die Zeitverschiebung waren auch kräftezehrend.»
In Gruppen reisen die Lotus-Teammitglieder in den nächsten drei Tagen nach Shanghai. Zuvor trafen sich die Boxenmannschaft zum Training in Enstone. «Das war ein sehr produktiver Tag, wir absolvierten etwa 40 Probe-Reifenwechsel», freut sich Seaby. «Dabei haben wir einen neuen Heck-Wagenheber ausprobiert und der hat sich gleich auf Anhieb bewährt. Das Heck lässt sich nun sehr viel schneller anheben. Beim Boxenstopp zählt jede Zehntelsekunde, deshalb machen solche Details schon einen grossen Unterschied.»
Geübt wird nicht nur mit dem Show-Wagen: «Wir haben zwei teameigene Trainer, die unser Boxenstopp-Team im Fitness-Raum auf Trab halten und vor allem jene Muskelpartien trainieren, die beim Reifenwechsel zum Einsatz kommen. Wir wollen nun auch ein Trainingsprogramm zusammenstellen, das die Boxenmannschaft während der Rennwochenenden im Hotelzimmer absolvieren kann», erzählt Seaby.
Der Rennteam-Manager verrät: «Unsere schnellsten Stopps dauern etwa 2,4 Sekunden, der Durchschnitt liegt irgendwo zwischen 2,5 und 2,7 Sekunden – das ist gar nicht mal so schlecht.» Es geht aber auch noch schneller: Der Boxenstopp-Rekord, den das Weltmeister-Team Red Bull Racing im Malaysia-GP beim zweiten Reifenwechsel von Mark Webber aufgestellt hat, liegt bei 2,05 Sekunden.