Allen McNish: «Hamilton ist die Nummer Eins»
Allan McNish traut den Aussagen von Mercedes nicht
Malaysia sei eine Ausnahmesituation gewesen, sagte Teamchef Ross Brawn nach der Stallorder, die Nico Rosberg hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton zurückhielt. In ihrem Team gäbe es keine Nummer eins und Nummer zwei, betonen Teamchef Toto Wolff und Aufsichtsratvorsitzender Niki Lauda. Er hätte schon, als er von McLaren zu Mercedes gewechselt sei, auf Gleichberechtigung bestanden, versichert Lewis Hamilton. Alles schön und gut und schöne Worte, meint nun Ex-Formel-1-Pilot Allen McNish, in Malaysia hätte aber sich klar gezeigt, das die Wirklichkeit anders aussehe.
«Man muss sich nur mal den Funkverkehr anhören. Auch, wenn es nicht offiziell ist, konzentrieren sie sich doch sehr auf Hamilton als Hauptperson im Kampf um den WM-Titel», sagte der Schotte gegenüber der BBC. «Sie haben Hamilton mit offenen Armen aufgenommen und scheinen ihn momentan ganz gut im Arm zu halten.»
In zwei Rennen stand Hamilton beide Male vor seinem Teamkollegen in der Startaufstellung und kam auch zwei Mal vor ihm ins Ziel. Der 28-Jährige ist momentan mit 25 Punkten Vierter in der Fahrerwertung, 15 Zähler hinter Sebastian Vettel und 13 vor Rosberg. «Ich glaube, er fühlt sich ganz wohl mit dem, was er bei Mercedes bekommt und auch mit den Veränderungen in der Teamstruktur, ansonsten wäre er nicht dort hin gegangen», betont McNish.
«Es war klar, dass Hamilton letztes Jahr der schnellste Mann im Feld war und es überrascht mich nicht, dass er auch im Qualifying vor Rosberg ist, denn ich glaube, dass Hamilton auf einer Runde der Schnellste ist. Er hat frischen Wind in das Team gebracht», so der 43-Jährige weiter. Trotzdem sei aber auch Nico Rosberg nicht zu unterschätzen, denkt McNish, der 2002 für Toyota und 2003 für Renault in der Königsklasse fuhr.
«Nico war besonders in Malaysia sehr gut», sagt er, aber «es sind schon andere Teamkollegen gegen Hamilton angetreten und gescheitert. Er ist eine harte Nuss und ist aus guten Grund Weltmeister. Es wird interessant zu beobachten, ob Nico ihn weiter antreiben kann.»
Über Hamiltons ehemaliges Team McLaren, das sich bisher nicht mit Ruhm bekleckert hat, sagt McNish, dass man die Truppe aus Woking noch nicht abschreiben solle. «Perez ist schnell, aber er ist neu im Team und sie werden sich sehr auf Buttons Erfahrung verlassen», erklärt der zweimalige Le-Mans-Sieger. «McLaren ist meist zu Beginn der Saison etwas schwächer, aber sie können ein Auto sehr gut weiterentwickeln. Sie werden Button ein Auto liefern, mit dem er um die WM kämpfen kann. Die Frage ist nur, ob sie das rechtzeitig schaffen.»