Sebastian Vettel: «Goldene Ära sagt mir nichts»
Sebastian Vettel 2009 in Shanghai
Die Vorkommnisse in Sepang haben polarisiert: Die Einen stellen sich wie ein Mann hinter den Weltmeister, nach dem Motto – nur wer eben rücksichtslos und egoistisch vorgeht, wird dreifacher Champion. Die Anderen finden, der Heppenheimer habe mit dem Ingnorieren der Stallorder das eigene Image befleckt.
Gemäss Statistik ist Vettel für China ein Sieganwärter. Verblüffend ein Blick auf eine Liste der vergangenen 100 Grands Prix – davon haben Vettel, Lewis Hamilton, Jenson Button und Fernando Alonso 72 gewonnen, also fast drei Viertel der WM-Läufe, Sebastian alleine liegt mit 27 Siegen weit vorne.
Sepang hin oder her: Der Star von Red Bull Racing hat sich längst unter die Grossen des Sports eingereiht (auch wenn Sir Jackie Stewart anderer Meinung bleibt).
Nach 101 Rennen (als Vettel in Brasilien 2012 seinen dritten Titel sicherstellte) hat nur Juan Manuel Fangio mehr Titel geholt, nur Ayrton Senna konnte mehr Pole-Positions vorweisen, nur Fangio und Schumacher fuhren mehr beste Rennrunden, nur Senna und Schumacher standen öfter auf dem Podest, aber keiner hat öfter gewonnen als Sebastian Vettel.
Kein Formel-1-Weltmeister hat in so jungen Jahren so viel Erfolg angehäuft.
Natürlich steckt Red Bull Racing längst in einem Hoch so wie vor Jahren Ferrari, McLaren, Williams oder Lotus.
Aber Sebastian Vettel sagt gegenüber den Kollegen vom «Kicker»: «Goldene Ära? Das klingt hübsch, sagt mir aber nichts. Ob es eine war, wird man beim Blick zurück vielleicht in dreissig Jahren wissen.»
PS: Sebastian Vettel hat vor vier Jahren für Red Bull Racing den ersten Sieg der Truppe aus Milton Keynes errungen – am 19. April 2009, in Shanghai.