Superbike-WM: Toprak erwachte in einem Albtraum

Lewis Hamilton: «Ich war die Nummer 2»

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton: «Ich will nichts geschenkt bekommen»

Lewis Hamilton: «Ich will nichts geschenkt bekommen»

In seiner BBC-Kolumne erinnert sich Mercedes-Neuzugang Lewis Hamilton nicht nur an die guten Stunden seiner McLaren-Zeit zurück.

Die Schlagzeilen zur Stallorder-Affäre von Malaysia erinnern Lewis Hamilton an die teaminternen Duelle seiner Formel-1-Karriere. Der Mercedes-Pilot verrät in seiner BBC-Kolumne: «Das ganze Thema ist komplizierter, als einige vielleicht denken würden. Ich habe beide Seiten solcher Befehle schon erlebt und kenne deshalb sowohl die Vor- und als auch die Nachteile. Als Fernando Alonso 2007 mein Teamkollege bei McLaren wurde, war ich in den Augen des Teams im ersten halben Jahr die Nummer 2. Das hat meine Möglichkeiten in jener Saison negativ beeinflusst hat.»

Hamilton gesteht aber auch,  schon von Stallordern profitiert zu haben: «Natürlich hat es auch seine positiven Seiten, wenn man im Team arbeitet. 2008 hatte ich mit Heikki Kovalainen eine Vereinbarung für das Rennen auf dem Hockenheimring. Ich kämpfte damals um den Titel und war schneller als Heikki. Als ich hinter ihm auftauchte, liess er mich durch, um dem Team und mir zu helfen.»

Jenson Button wie Sebastian Vettel
Neben Jenson Button durfte der 28-jährige Brite dann die Kehrseite der Medaille kennenlernen: «Das war 2010 im Türkei-GP: Ich führte das Rennen an und wurde angewiesen, Sprit zu sparen und meine Position zu halten, genau wie Jenson auch. Doch der dachte nicht daran, hinter mir zu bleiben, und überholte mich – es war genau die gleiche Situation wie bei Sebastian Vettel und Mark Webber in Malaysia. Ich kann also sehr gut verstehen, wie sich Mark gefühlt hat. Das war hart. Ich holte mir meine Position danach mit einem riskanten Manöver zurück, doch das war sehr gefährlich, wir hätten beide ausfallen können.»

Nicht zuletzt deshalb plädiert Hamilton dafür, eine Stallorder auch zu befolgen: «Es gibt viele Gründe, warum ein Team seine Fahrer anweist, die Position zu halten. Wenn es also dazu kommt, muss man die Vernunft einschalten, hoffen, dass die Stallorder aus den richtigen Gründen ausgesprochen wurde, und sich daran halten.»

E-Mails an Teamchef Ross Brawn
Das ist leicht gesagt, wenn man – wie Hamilton in Malaysia – von der Stallorder profitiert. Der 21-fache GP-Sieger gesteht: «Das war eine komische Situation für mich, denn ich will nichts geschenkt bekommen. Jeden WM-Punkt und jeden Positionsgewinn, den ich in meiner ganzen Rennfahrer-Karriere erzielt habe, habe ich mir hart erkämpft. In Sepang habe ich meine Position sehr lange aus eigener Kraft gehalten, dann hatte ich Nico im Nacken und wir wurden angewiesen, die Positionen zu halten. Das hat sich so unwirklich angefühlt. Ich hatte deswegen noch Tage nach dem Rennen ein schlechtes Gefühl. Ich habe sogar Ross Brawn mehrere E-Mails geschrieben und ihm mitgeteilt, dass ich mich nicht gut fühle.»

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